Interreligiöser Empfang für das Friedenslicht in Hannover

Das Friedenslicht aus Bethlehem ist in Hannover eingetroffen. In einer bewegenden Aussendefeier in der Kirche St.Franziskus in Hannover-Vahrenheide wurde das Licht an über 350 Pfadfinderinnen und Pfadfinder und andere Gruppen aus der gesamten Region Zentrales Niedersachsen weiter gegeben. Das Licht war am Morgen des dritten Advents auf dem Hauptbahnhof Hannover eingetroffen. Auch dort hatten es schon 30 Menschen aus Kirchengemeinden und Jugendverbänden mit einer kleinen Feier begrüßt.

Gastfreundschaft für Menschen auf der Flucht

Vom Bahnhof aus erreichte es die Kirche in Vahrenheide. Veranstalter waren der VCP und die DPSG. Die Feier stand wie das gesamte Friedenslicht-Geschehen in diesem Jahr unter dem Motto „ Hoffnung schenken – Frieden finden“ und setzte einen besonderen Fokus auf Gastfreundschaft für Menschen auf der Flucht. Damit nahm sie das zentrale sozialpolitische Thema des Jahres 2015 auf.

Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind in besonderer Weise aufgerufen, Hoffnung zu schenken und damit einen Beitrag dafür zu leisten, dass diejenigen, die im Moment zu uns kommen, hier den Frieden für sich und ihre Familien finden können, den sie sich nach langer Flucht so sehr erhoffen. „Von daher ist dieses Thema ein wichtiger Impuls für Initiativen in der Arbeit mit jungen Geflüchteten.“ sagte der Geschäftsführer des VCP Hannover, Wilfried Duckstein, einer der Initiatoren der Veranstaltung.

An der Andacht nahmen christliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie Vertreterinnen und Vertreter der muslimischen Jugendorganisationen Muslimische Jugend Deutschlands und der NUR-Jugend teil. Der VCP Bezirk Hannover arbeitet mit beiden Organisationen zusammen.

Stadtjugendpastor Torsten Pappert und der Kurat der DPSG Pfarrer Christoph Lindner nahmen das Thema Gastfreundschaft in ihrer Dialogpredigt auf und schlugen einen Bogen von den allgegenwärtigen Wünschen zur Weihnachtszeit und fragten , ob es denn möglich sei, sich Hoffnung wie eine Playstation oder ein Fahrrad zu schenken . Die Wünsche seien so unterschiedlich wie die Menschen, die Unterschiedlichkeit sei aber ein Geschenk Gottes und würde alle bereichern. Dafür stünden auch die vielen unterschiedlichen Personen, die das Jesuskind in der Krippe besucht hätten. Der abschließende Segen und die Fürbitten wurden von Landesbischof Meister gesprochen, der an der Veranstaltung teilgenommen hatte, der sich dem VCP persönlich sehr verbunden fühlt.
Das Licht selbst bringt noch nicht den Frieden. Aber es ist ein Symbol, das von vielen Menschen durch die Welt getragen wird. In ganz Deutschland haben gestern über 300 Aussendefeiern mit mehreren Zehntausend Menschen stattgefunden. Überall dort mahnt das Licht, sich für den Frieden einzusetzen. Dies ist gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig, sind wir doch mit bitterem Unfrieden in vielen Teilen der Welt konfrontiert, insbesondere dort, wo das Licht seinen Weg begann“, so Wilfried Duckstein.

Das Friedenslicht wird ins Rathaus gebracht

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Friedenslicht war auch der Sonntagabend. In einer Sternfahrt von drei historischen Üstra –Straßenbahnen wurde das Licht in der Stadt an die Bevölkerung und an Kirchengemeinden verteilt. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr auch eine längere Strecke über Land gefahren, weil die Gemeinden in Garbsen um das Licht gebeten hatten.   Am Montag, den 14.12. um 17.00 Uhr bringen Pfadfinderinnen und Pfadfinder dem Oberbürgermeister von Hannover stellvertretend für die ganze Stadt das Friedenslicht.

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