Leiden kann Laune machen: Pain Pong

Im Computerspielemuseum in Berlin steht ein großer Kasten mit einem Warnschild: „Spiel ab 18 Jahren. Vor Gebrauch mit dem Museumspersonal sprechen.“

anp1404_pain_pong_IMG_5816Man sieht immer ein paar Kinder an diesem Kasten vorbeischleichen – solange, bis sich zwei Spieler gefunden haben, die sich gegenüber hinstellen und auf zwei eingelassene Bildschirme starren. Die rechte Hand bedient einen runden Knopf, der sich um 360° drehen lässt. Die linke Hand liegt auf einem Metallknopf. Sofern beide Spieler die linke Hand auf den Knopf gelegt haben, geht es los. Was man tun muss? Simples Balkenverschieben mit dem runden Knopf, so dass ein Ball zum Gegner herübergespielt wird. Und bloß nicht den Ball verfehlen, sonst gibt es einen Punkt für den Gegner. Klingt einfach, ist es auch – bis dann kleine Quadrate auf dem Bildschirm auftauchen. Sie beinhalten drei verschiedene Symbole: eine Flamme, einen Blitz und einen dunklen Stab.

Zunächst trifft der erste Spieler die Flamme, unter seiner linken Hand wird es rot und warm. Unangenehm. Der Adrenalin-Spiegel steigt. Was wird bei den anderen Symbolen passieren?

Das einfache Pong-Spiel scheint gar nicht mehr so simpel. Und schon trifft der Ball das Quadrat mit dem Blitz. Der Gegenspieler spürt ein leichtes elektrisches Kribbeln in der linken Hand – aber nicht schlimm genug, um sie vom Metallknopf wegzuziehen.

Je öfter die Quadrate getroffen werden, desto stärker wird die linke Hand malträtiert. Der Nervenkitzel wird stärker. Soll man lachen, schreien oder sich weiter konzentrieren? Und wofür steht denn nun dieser schwarze Stab?

anp1404_pain_pong_IMG_5815Der taucht jetzt im Spiel auf. Die Verlockung ist zu groß und ein Spieler spielt das Quadrat an. Ein kleines Gummiband löst sich und klatscht mit Wucht auf den linken Handrücken des Spielers. Er schreckt auf, nimmt aber die linke Hand nicht weg. Wer lässt sich schon von einer Peitsche das Spielvergnügen nehmen? Konzentration ist gefragt und dieses Kribbeln im Bauch macht es nur noch aufregender. Beide Spieler schauen gebannt auf die Bildschirme und bewegen ihre Knöpfe. Je länger das Spiel dauert, desto mehr Quadrate tauchen auf den Bildschirmen auf. Und da passiert es! Der Ball trifft alle drei Quadrate auf einmal. Unter der linken Hand wird es schlagartig heiß, das elektrische Kribbeln ist zu stark und die Peitsche haut mit voller Wucht auf den Handrücken. Jetzt sind die Reflexe stärker als der Willen zu gewinnen – die linke Hand zuckt vom Metallknopf und … Game over! Verloren.

Doch was sind schon Computerspiele ohne Revanche. Und so laufen die meisten Leute zwar mit ein paar blauen Flecken auf den Händen aus dem Museum heraus, aber grinsen über beide Ohren…

http://www.computerspielemuseum.de/

Pong und andere Spiele-Klassiker online spielen:
http://www.computerspielemuseum.de/1224_Spielbare_Klassiker.htm

computerspielemuseumComputerspielemuseum Berlin
Karl-Marx-Allee 93a,
10243 Berlin

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