Wir waren alle überwältigt

Der Stamm Diemelfüchse aus Trendelburg engagiert sich für geflüchtete Menschen
Ein Gespräch mit Anna-Lena Neunteufel

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Anna-Lena, wie viele Leute seid ihr in eurem Stamm?

Zurzeit sind wir 20 Aktive in unserem Stamm Diemelfüchse aus Trendelburg.

Wie seid ihr dazu gekommen, mit den Flüchtlingskindern und erwachsenen Flüchtlingen Kontakt aufzunehmen?

Wir haben erfahren, dass bald in ein Haus in Deisel, unserem Nachbarort, Flüchtlinge einziehen werden. Das Ehepaar Grünzel-Ramp hat dieses Projekt ins Leben gerufen und war über jede Hilfe dankbar. Ob es Klamottenspenden oder sonstiges waren. Wir haben bei einer Leiterrunde dann darüber gesprochen und überlegt, ob wir nicht auch etwas tun könnten. Da wir wussten, dass auch Kinder unter den Flüchtlingen sein werden haben wir ein Wikingerschach gebaut und einen Termin mit dem Ehepaar Grünzel-Ramp gemacht. Mit einer kleinen Gruppe sind wir dann zum Flüchtlingsheim gefahren und haben einen Nachmittag mit den Leuten verbracht. Wir brachten ihnen das Spiel bei, was trotz Kommunikationsschwierigkeiten überraschend gut geklappt hat und hatten einen lustigen Tag.

Was konkret habt ihr gemacht?

Nach diesem ersten Nachmittag waren die Kinder so begeistert, dass sie gar nicht wollten, dass wir wieder gehen. Klar war, dass wir unbedingt öfters kommen müssen, um irgendetwas mit den Kindern zu unternehmen.

Inzwischen haben wir immer mal wieder in verschiedenen Abständen etwas mit ihnen unternommen. Oft basteln wir und spielen dann noch Einhakeln und Wikingerschach. Die Erwachsenen machen auch gerne mit.

Im Winter vor Weihnachten waren wir dort und haben alle zusammen Plätzchen gebacken und winterliche Teelichter mit Serviettentechnik gebastelt.

Wie sind eure Erfahrungen?

Anfangs waren wir sehr unsicher, weil wir nicht wussten, was die einzelnen Menschen für hinter sich haben und ob man sich überhaupt irgendwie verständigen kann, oder ob sie eher zurückhaltend sind…Nach den ersten paar Minuten allerdings, war das Eis gebrochen. Die Flüchtlinge haben uns mit offenen Armen in ihrem Haus empfangen und die Kinder waren auch gleich Feuer und Flamme für das neue Spiel. Wir waren alle überwältigt von der Lebensfreude und Offenheit dieser Menschen und total happy und motiviert weiterhin mit ihnen etwas zu unternehmen.

Macht ihr damit weiter? Wenn ja, was habt ihr noch geplant?

Wir machen auf jeden Fall weiter. Die Kinder fragen schon immer, wann wir das nächste Mal kommen. Wir haben überlegt, mal einen Ausflug oder eine kleine Wanderung mit ihnen zu machen. Die Bastel- und Spielaktionen werden wir natürlich auch beibehalten. Es macht echt viel Spaß!

Habt ihr Tipps für Leute, die auch so etwas machen wollen?

Hört euch einfach mal in eurer Nähe um ob es Flüchtlingsheime gibt. Meistens haben diese Heime immer Betreuer, die ihr kontaktieren könnt. Entweder ihr besucht sie oder ihr ladet die Kinder zu Gruppenstunden oder einem frei gestalteten Nachmittag zu euch ins Stammesheim ein. Die Kinder und auch Eltern freuen sich bestimmt!

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