Ein Jahr „Pause“ – Mein FSJ beim VCP

Foto: Paula Thum

Hallo ich bin Jonna und mache gerade, gemeinsam mit Paula, mein FSJ in der VCP-Bundeszentrale in Kassel.

Nach dem Abitur wollte ich gerne ein Jahr Zeit haben, um mich einerseits ein wenig vom Stress der Prüfungen zu erholen und andererseits, um meinen Erfahrungshorizont zu erweitern und genug Zeit zu haben mich auf meinen weiteren Lebensweg vorzubereiten.

Mittlerweile sind acht Monate vergangen und nach einer Pause fühlt sich das ganz und gar nicht an. Klar, ich habe keine Prüfungen mehr und auch andere Situationen, die mich im Schulalltag gestresst haben, fallen weg. Doch dafür sind in den letzten acht Monaten viele neue Menschen in mein Leben getreten. Diese haben mich mitgenommen und mir eine, mir bisher unbekannte, Seite der Verbandsarbeit und des Pfadfinder-seins gezeigt.

Was habe ich also alles gemacht und kennengelernt in den letzten Monaten?

Wer den Artikel von Paula bereits gelesen hat, weiß, dass wir uns mit vielen verschiedenen Themen und Arbeitsfeldern auseinandersetzen.

Unsere großen Schwerpunkte sind jedoch die inhaltliche Arbeit, die Öffentlichkeitsarbeit und der VCP-Stand auf dem Markt der Möglichkeiten beim Kirchentag in Nürnberg.

Wir unterstützen Haupt- und Ehrenamtliche bei verschiedenen Schulungen und Netzwerktreffen, wie zum Beispiel Baghira oder achtsam&aktiv.

Unsere Aufgaben sind auch hier wieder sehr vielfältig. Sie reichen vom Korrekturlesen der Handreichungen über inhaltliche Mitgestaltung und aktiver Mitarbeit bei den Workshops bis hin zur Verpflegung der Referent*innen und der Teilnehmenden.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind wir sowohl fleißig dabei Beiträge für die anp und den Blog zu schreiben als auch beim Erstellen von Instagram Beiträgen. Einige von euch haben sich vielleicht schon mal unsere Kochvideos angesehen oder die auch Infobeiträge zu verschiedensten Themen.

Abgesehen davon erledigen wir, was im Büro und der Tagungsstätte so ansteht.

Dazu gehören beispielsweise Veranstaltungen auf Bundesebene vorzubereiten (Anmeldung und Zimmerverteilung), alles in einem ordentlichen Zustand zu halten, Einkäufe für Gastgruppen zu erledigen, Bernd mit dem Basteln und beim aufräumen fürs Archiv zu helfen oder die Post weg zu bringen.

Das klingt jetzt nach einer ganzen Menge Arbeit und ich bin ehrlich, das ist es auch manchmal. Aber es ist vor allem spannend und abwechslungsreich! Für mich ist das eine große Bereicherung, denn ich konnte hier Dinge ausprobieren, für die ich mich niemals von mir aus entschieden hätte, aber gemacht habe weil sie anstanden.

Ein Beispiel dafür ist, dass ich wohl nie etwas mit Buchhaltung oder Verwaltung ausprobiert hätte. Im Nachhinein betrachtet habe ich erfahren, dass es mir einerseits Spaß macht Strukturen und Systeme zu entwickeln und diese dann weiterzuführen, andererseits habe ich meine Excel Kenntnisse vertiefen können und weiß jetzt, wie man die verschiedensten Formulare richtig ausfüllt. Was mir wohl in meinem weiteren Alltag und gerade in der Verbandsarbeit noch von nutzen sein wird.

Aber nicht nur die tatsächliche Arbeit in der Bundeszentrale ist unglaublich interessant. Durch die Menschen, die ich im Rahmen des FSJ kennengelernt habe, habe ich schon an einigen spannenden Aktionen teilgenommen und verschiedene Möglichkeiten nutzen können, von denen mir nie klar war, dass unser Verband mir diese bietet.

So waren Paula und ich beispielsweise beim Friedenslicht in Berlin dabei und haben dieses in verschiedene Ministerien gebracht.

Doch was kann man neben der Arbeit in der Bundeszentrale eigentlich in Kassel erleben?

Auf den ersten Blick wirkt Kassel nicht besonders schön, eher groß und grau. Zumindest war das mein erster Eindruck als ich hier her fuhr, um mich für mein FSJ zu bewerben.

Doch mittlerweile habe ich viele schöne Ecken entdecken können. So waren Paula und ich zum Beispiel beim Tag der Erde und haben uns die verschiedenen nachhaltigen Angebote in Kassel und Umgebung angesehen. Über die Überbündische Singerunde in Kassel haben wir nette Menschen kennengelernt mit denen wir zum Beispiel zum Beräunertreffen auf der Burg Ludwigstein gefahren sind. Und wenn wir gerade mal nicht bei einer Kleidertauschparty, einem Lastenradparkour oder dem ESC-Bingo Abend sind, ist es auch schön einfach mal einen Nachmittag mit der Hängematte oder einer Runde Wikingerschach in einem von Kassels wunderschönen Parks zu entspannen.

Ich denke, obwohl dieses Jahr vielleicht nicht die Pause war, die ich mir zu Beginn erhofft hatte, war und ist es die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Denn mein unverhofftes kleines Abenteuer macht definitiv sehr viel Spaß! Was ich hier lernen konnte und vielleicht noch Lerne wird mich definitiv noch mein restliches Leben begleiten.

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