Immer der Nase nach

von Verena Kunberger

Jeden Tag riechen wir viele verschiedene Düfte und Gerüche, manchmal ohne sie überhaupt wirklich wahrzunehmen. Es fällt erst auf, was fehlt, wenn die Nase durch eine Erkältung zu ist. Aber was genau passiert eigentlich, wenn wir etwas riechen?

Am oberen Ende der Nasenhöhle befindet sich die Riechschleimhaut, das sind Millionen von Nervenzellen. Diese Zellen sind Rezeptoren für über 350 Duftstoffe. Das heißt, diese Zellen können 350 verschiedene reine Düfte identifizieren und natürlich alle möglichen Kombinationen davon. Die Rezeptoren senden Signale an das Gehirn, welche Duftstoffe gerade wahrgenommen wurden. Das Gehirn kann dann lernen, Düfte und Gerüche zu erkennen. Aber das Gehirn speichert nicht nur die Information ab, welcher Geruch wahrgenommen wurde, sondern auch, in welcher Situation das war und in welcher emotionalen Stimmung wir waren. Deshalb kommen oft schöne Gefühle auf, wenn wir Weihnachtsdüfte riechen. Aber auch Negatives wird mit Gerüchen verbunden. Allerdings sind diese Bewertungen erlernt. Die meisten dieser Dufterinnerungen werden schon in den ersten drei Lebensjahren gesammelt. Es ist also für Kinder sehr wichtig, verschiedene Düfte kennenzulernen und zu verknüpfen.

Insgesamt können Menschen über 10.000 Duftnoten unterscheiden, ein Hund dagegen mehr als eine Million. Um überhaupt etwas zu riechen, muss ein Molekül des Duftes an unsere Riechnerven gelangen. Dazu reicht allerdings bereits ein einziges unter einer Billion Luftmolekülen aus. Das reicht aber nicht, um den Duft auch erkennen zu können. Dazu bedarf es mindestens 50 Mal so viele Moleküle. Aber nicht nur über die Riechnerven können wir Gerüche aufnehmen, ein anderer Nerv sorgt dafür, dass wir beißende Gerüche bemerken und so warnt uns unser Gehirn vor möglichen Gefahren. Aber auch andere Bereiche unseres Körpers können Duftstoffe wahrnehmen und so Dinge erkennen, die für unsere Nase im Verborgenen bleiben.

Duft

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