Internationales Netzwerktreffen & Seminar für internationale Begegnungen

Foto: DPSG/Jacob Maibaum

Von Florian Matz & Tobias Traiser

Internationale Begegnungen, JOTA und JOTI, Partnergruppen im Ausland, Gäste auf dem Bundeslager: all das ist nur dank vieler fleißiger ehrenamtlicher Menschen möglich, die sich für internationale Arbeit begeistern. Ein wichtiger Termin dafür war das Netzwerktreffen für international Aktive und das Seminar für internationale Begegnungen (IB). Es fand dieses Jahr vom 11.-13. November im BdP-Bundeszentrum in Immenhausen statt.

Wir, Tobias und Florian, Young Delegates im VCP, waren dabei und wollen euch berichten, was dort passiert ist und besprochen wurde.

Das internationale Netzwerktreffen findet jedes Jahr auf Ringebene statt: alle 5 Pfadfinder*innenverband im rdp entsenden Mitarbeitende im internationalen Bereich des jeweiligen Verbandes. Am Seminar für internationale Begegnungen, das zweimal im Jahr, immer im März und November, stattfindet, darf jede*r teilnehmen, die*der sich für die Planung von internationalen Begegnungen interessiert. Dass wir dafür mit allen Verbänden zusammenkommen, hat mehrere Gründe: Wir können durch den Austausch mit anderen Verbänden Wissen teilen und zum Beispiel bestehende Kontakte zu Verbänden im Ausland nutzen. Für die ausländischen Verbände ist es meistens einfacher, wenn sie mit dem Ringverband sprechen können, als wenn jeder Verband einzeln Kontaktanfragen stellt – unser internationaler Auftritt geschieht nämlich hauptsächlich als Ring und nicht als einzelne Pfadfinder*innenverbände. Das spart viel Arbeit und vereinfacht die Kommunikation für alle Beteiligten.

Das Netzwerktreffen ging über drei Tage, die voller Diskussionen und neuen Informationen steckten. Freitagabend ging es mit einem gemütlichen Kaminabend los. Dabei konnten wir uns und auch die Teilnehmenden des IB-Seminars kennen lernen und kamen so mit vielen verschiedenen Erfahrungen und Erwartungen über internationales Pfadfinden in Begegnung. Und auch das gemeinsame Singen bis spät in die Nacht durfte natürlich nicht fehlen!

Am Samstag ging die inhaltliche Arbeit dann los. Das Netzwerktreffen stand unter dem Thema “Partnerschaften”: Wusstet ihr, dass der rdp eine Partnerschaft mit dem polnischen Pfadfinder*innenverband ZHP hat? Im VCP arbeiten wir mit israelischen Pfadfinder*innen zusammen und sowohl der BdP als auch die DPSG sind seit langem Partner von französischen Pfadfinder*innenverbänden.

Auf dem Netzwerktreffen sind wir auch zusammengekommen, um ganz grundsätzliche Fragen zu unseren Partnerschaften zu klären: Warum bestehen die eigentlich gerade mit diesen Ländern? Wir haben dazu ganz unterschiedliche Antworten gefunden. Zum einen basieren sie auf gemeinsamen Werten und haben eine historisch wichtige Bedeutung. Zum anderen gibt es Organisationen, die solche Partnerschaften unterstützen: die deutsch-französischen und deutsch-israelischen Jugendwerke – aber dazu später noch mehr. Auch darüber, unter welchen Umständen wir uns neue Partnerschaften vorstellen können, haben wir gesprochen. Wichtig war uns dafür vor allem, dass eine Partnerschaft immer auf bestehender Zusammenarbeit basiert und so auch nachfolgenden Generationen erklärbar sein sollte – schließlich gehen wir Partnerschaften nicht nur für kurze Zeit ein, sondern sollen möglichst lange Bestand haben. Zu alldem hatten wir so viele spannende Gedanken, dass unsere Diskussion noch viel länger hätte gehen können, doch das gemeinsame Mittagessen mit den Teilnehmenden des IB-Seminars stand an.

Danach ging es mit besonderen Gästen weiter: Vertreter*innen des DFJW (deutsch-französischen Jugendwerk) und von ConAct (Koordinierungszentrum deutsch-israelischer Jugendaustausch) haben uns erklärt, was diese Organisationen machen, wie sie entstanden sind und natürlich: wie wir davon profitieren können. Frankreich und Israel können nämlich besonders spannende Ziele sein, falls ihr schon immer mal einen Austausch mit einer Jugendgruppe machen wolltet. Hierfür stehen Fördergelder zur Verfügung, sodass die Teilnehmenden selbst nur mit sehr geringen Kosten rechnen müssen. Alle weiteren Infos hierzu findet ihr hier und hier!

Nach so viel Information ließen wir den Tag locker ausklingen. Dabei blieben wir im Austausch über unsere internationalen Aktivitäten und Projekte, denn das Nachmittagsprogramm war eine Posterausstellung über alles, was im rdp und in den Verbänden überhaupt an Internationalem stattfindet. So konnten wir gleichzeitig Zusammenfassungen aller Projekte lesen und mit den Verantwortlichen aus den Verbänden sprechen. Auch die Teilnehmenden des IB-Seminars durften hier dabei sein.

Am Abend ging es dann noch mit einem Table Quiz weiter, bei dem wir sowohl unser Wissen über Pfadfinden und andere Länder als auch über eher unnütze Fakten (zum Beispiel die Beinzahl des Tausendfüßlers mit den meisten Beinen) testen konnten. Tatsächlich hat die Gruppe mit uns VCP-Young Delegates das Quiz für sich entscheiden können, aber alle Teilnehmenden waren sehr stark.

Am Sonntagmorgen ging es dann noch mit einer Reflektion der gemeinsamen Zeit sowie Diskussionen über unsere gegenseitigen Erwartungen und Kommunikation weiter. Spätestens seit der Ringschmiede im Herbst ist vielen bewusst, dass es Bestrebungen gibt, immer mehr Pfadfinder*innenarbeit nicht nur in unseren eigenen Verbänden, sondern auch verbandsübergreifend zu gestalten. Auch wir als international Aktive im rdp haben uns daher die Frage gestellt: Was erwarten wir voneinander und vom rdp? Gewünscht wurden sich dabei vor allem viele Möglichkeiten und wenig Zwänge. Eine gemeinsame Sammlung von Informationen kann unsere Arbeit stark erleichtern. Mehr Formate zum lockeren Austausch und zur gemeinsamen Erarbeitung von Zielen sind vieler nach viel effektiver als vom Ring angestoßene Projekte – so die Meinung vieler. Mehr Transparenz und Sichtbarkeit des Rings könnten auch noch einige Verunsicherung in großen Teilen der Verbände beheben.

Trotz so vielen Meinungen, Fragen und Eindrücken, die bei uns einen bleibenden Eindruck hinterließen, schienen die drei Tage Netzwerktreffen wie im Flug rumgegangen zu sein. Auch unsere Reflektionsrunde im Abschlusskreis zeigte, dass alle das Wochenende genossen und dabei viel gelernt und neue Inspiration gesammelt haben.

Falls ihr euch für Internationales im VCP interessiert, schaut unbedingt immer wieder in unserem Blog vorbei oder abonniert unseren „News aus den Netzwerken“ Newsletter, um über aktuelle Ausschreibungen und Informationen aus dem internationalen und jugendpolitischen Kontext auf dem Laufenden zu bleiben. Dafür genügt eine Email an netzwerke@vcp.de. Falls ihr euch selbst einmal vorstellen könnt, eine internationale Begegnung zu organisieren oder einfach gerne mal mehr darüber wissen möchtet, solltet ihr am besten am nächsten IB-Seminar vom 10.-12.3.2023 teilnehmen – weitere Infos findet ihr dazu bald auf dem Blog. Und falls ihr mehr vom Ring hören wollt, könnt ihr zum Beispiel auf dem Instagram-Kanal @rdppfadfinden wöchentliche Posts finden!

 

Foto: DPSG/Jacob Maibaum

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