Jugend Zukunft Vielfalt – Jugendkongress Biodiversität 2014

Vom 18. bis 21. September 2014 fand auf Rügen in dem kleinen Ort Prora der diesjährige Jugendkongress zum Thema Biodiversität statt. Für vier Tage kamen 160 Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland im „Naturerbe Zentrum Rügen“ zusammen, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Veranstaltet wurde das Event vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Für den VCP nahmen Fabienne Brucker und Alexander „Paris“ Schrickel (Rheinland-Pfalz/Saar) daran teil. Sie berichten hier von dem Kongress.

Jugendkongress Biodiversität 2014

Biodiversität. Was bedeutet das eigentlich? Biologische Vielfalt. Die Vielfalt an Leben auf unserer Erde. Hiermit verbunden sind ebenso Begriffe wie genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Ökosystemvielfalt. Was kann man tun, um die biologische Vielfalt zu bewahren und zu schützen? Wie kann man sie nachhaltig nutzen? Ohne sie könnte der Mensch selbst vermutlich überhaupt nicht existieren und daher gilt es, sie wo es nur geht zu bewahren.

Donnerstags war Anreisetag. Nach zehn bis zwölf Stunden anstrengender Zugfahrt mit mehreren Komplikationen trafen wir mit einer Stunde Verspätung am Bahnhof in Prora auf Rügen ein.
Dort, natürlich in Kluft und Halstuch, wollten wir den VCP bei einem so spannenden Thema vertreten. Als wir ankamen, hielt Prof. Dr. Hans Dieter Knapp vom BfN gerade seinen Eröffnungsvortrag, um alle auf das Thema und die kommenden Tage einzustimmen. Im Anschluss gab es ein großes Kennenlernen und ein gemütliches Zusammensitzen am Strand der Ostsee, unter leuchtenden Sternen und einem funkelndem Hafen in der Ferne.

Freitagmorgen, 06.30Uhr. Sechs Uhr Dreißig…..
Vor der Jugendherberge trafen sich 30 interessierte Frühaufsteher, um an der Wasservogelexkursion am Strand teilzunehmen. Sogar wir konnten uns mit einigen Mühen aus unseren Betten quälen. Uns waren zahlreiche Vogelarten wie Seeadler und vergleichbares versprochen worden, doch lernten wir an diesem Morgen nur zahlreiche Möwenarten kennen. Der unfassbar schöne Sonnenaufgang über dem Meer vertröstete uns aber und wir hatten gleich zu Beginn des Tages richtig gute Laune.

An diesem Morgen bekamen wir zudem sehr wichtigen Besuch. Gegen 10 Uhr trafen Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, die Präsidentin des BfN, Prof. Dr. Beate Jessel und der Generalsekretär der DBU, Dr. Heinrich Bottermann, ein. Im Zuge einer Podiumsdiskussion konnten wir 90 Minuten lang unsere wichtigsten Fragen zum Thema Biodiversität, Landwirtschaft, Naturschutz und Klimawandel stellen.
Nachmittags wurden zahlreiche Workshops zu Themen wie „Wildnis in Deutschland“, „Wälder nutzen – ihre Vielfalt schützen?“, „Global denken – lokal handeln“, „Genetische Ressourcen“ oder „Konsum und biologische Vielfalt“ angeboten. Jeder konnte an zwei Workshops teilnehmen, womit der Tag ein recht strammes Programm hatte.
Im Anschluss hatten Teilnehmende die Möglichkeit, eigene Projekte vorzustellen oder mit anderen Interessierten Projekte zu erarbeiten. Hierbei waren die Themen weit gefächert. Beispielsweise gab es ein Projekt, bei dem Senioren zusammen mit Kindern Bäume pflanzen, ein Projekt zur Dachbegrünung in Städten, Naturlehrpfade, die gebaut werden sollten oder auch einfach nur Veranstaltungen, bei denen Menschen die Möglichkeit hatten, ihre Plastiktüten gegen Stoffbeutel zu tauschen. Die besten Projekte sollten am Ende des Wochenendes finanziell unterstützt werden. Mithilfe des sogenannten Crowdfundings bekam jeder Teilnehmer 35 Euro in Papiermarken, die er an die Projekte verteilen konnte, die ihn am meisten überzeugt hatten. Meist ging es um realistische Projekte, die sehr gut lokal umsetzbar waren und somit wirklich etwas bewirken konnten. Das Geld, insgesamt 6000 Euro, stammte vom Bundesministerium, dem BfN und der DBU.
Abends fand ein Poetry Slam statt, der sehr unterhaltsam und sehr tiefgründig war.

Samstags hatte man die Möglichkeit seine Projekte, die man freitags vorgestellt hatte, zu konkretisieren. Parallel dazu konnte man an verschiedenen Exkursionen in den Nationalpark Jasmund, das Biosphärenreservat Südost-Rügen (Insel Vilm) und die Feuersteinfelder unternehmen. Wir waren im Nationalpark Jasmund und sahen uns die Kreidefelsen an, ebenso wie die riesigen Buchenwälder, die keinen Raum lassen für eine andere Vegetation. Hier traf die Küste mit ihren Feuersteinen und der Kreide auf unberührte Natur.
Abends wurde mit der kompletten Gruppe gemütlich gegrillt und eine Band („Caught Indie Act“) sorgte für ausgelassene Stimmung.

Sonntags war Abreisetag. Morgens wurde verkündet, dass 14 der 15 Projekte finanziell unterstützt werden, damit sie realisiert werden können. Nach dem Mittagessen machten wir uns alle schon wieder auf den Heimweg.

Der Kongress war eine sehr einmalige Erfahrung, die man nur jedem weiterempfehlen kann. Man trifft viele interessante Menschen von den unterschiedlichsten Verbänden und Organisationen und konnte sehr gut seinen Wissensstand über die Natur und Biodiversität erweitern.
Wer Interesse hat: Nächstes Jahr im Herbst soll erneut ein Jugendkongress stattfinden, diesmal zum Thema Nachhaltigkeit. Wir sind uns sehr sicher, dass wir auch dort wieder anwesend sein werden und können es nur jedem empfehlen!

Gut Pfad!
Fabi und Paris

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