Von Palmen und Politiker*innen

Foto: Die Jugenddelegation auf der COP zur Biodiversität 2016

Vom 5. bis 23. November 2018 findet die 14. UN-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt in Sharm El Sheikh, Ägypten statt. Damit auf der Weltebene auch die Perspektive der jungen Menschen gehört wird, dafür setzt sich das „Global Youth Biodiverstiy Network“ (GYBN) ein. Unter ihnen sechs Delegierte aus Deutschland.
Die deutsche Jugenddelegation wird derzeit von der Naturschutzjugend (NAJU) in Kooperation mit der Deutschen Sportjugend (dsj) und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) gesucht. Bis zum 31.12.2017 werden noch Bewerbungen unter https://www.naju.de/internationales/voice-for-biodiv/ausschreibung-2017-18/ entgegen genommen.

Die Jugenddelegation auf der COP zur Biodiversität 2016

Die damalige Studentin Franziska Bäker (im Bild zweite von links) war letztes Jahr auf der UN-Biodiversitätskonferenz in Mexiko Teil der deutschen Jugenddelegation und gibt in ihrem Bericht eine kleinen Einblick in die Arbeit des GYBN:

„Die Karibikküste von Mexiko – da denkt man als Erstes an Tequila, Sombreros, Sonne und Palmen. Ende 2016 ging es aber um etwas anderes: Vom 4. Bis 17. Dezember fand die 13. UN-Biodiversitätskonferenz CBD COP13 in Cancún statt. Ich bin als eine von sechs deutschen Jugenddelegierten nach Mexiko gereist, um zusammen mit vielen anderen jungen Menschen aus unterschiedlichsten Ländern wie Uganda, Jamaika, Bahrain, Japan und Kolumbien als Teil des Global Youth Biodiversity Network (GBYN) an der Konferenz teilzunehmen.
Für mich als UN-Konferenzneuling ist das in einem riesigen Hotelkomplex stattfindenden Gewusel anfangs etwas überwältigend. Es braucht ein bisschen, bis ich einen Überblick über die Abläufe vor Ort habe. Dann ist es aber sehr spannend, welche Positionen die verschiedenen Länder zu Themen wie Synthetische Biologie oder marine Biodiversität vertreten und vor allem warum. Als GYBN haben wir auf der Konferenz zwar kein Stimmrecht, aber zumindest Rederecht, von dem wir auch durchaus Gebrauch machen. So können wir einige „Interventions“ (Änderungsvorschläge) erfolgreich einbringen. Neben der eigentlichen Politikarbeit organisieren wir verschiedene Kampagnen, u.a. „Speaking for Species“: Dabei können sich Delegierte Buttons mit einer Tier- oder Pflanzenart aussuchen und in einem Video erklären, warum ihnen gerade diese Art am Herzen liegt. Das Ganze soll daran erinnern, warum die Menschen eigentlich auf der COP sind: Um sich für unser aller Zukunft einzusetzen.
Das übergreifende Motto der Konferenz war „Mainstreaming biodiversity for wellbeing“. Das heißt nichts anderes, als den Biodiversitätsschutz in Wirtschaftssektoren wie Land-und Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus zu integrieren. Und genau dafür sollten die Verhandlungen die Weichen stellen. Die Einigung auf gemeinsame Ziele und Strategien ist aber bei einer internationalen Konferenz mit fast 200 Mitgliedsstaaten nicht einfach. Die Diskussionen sind oft zäh und dauern schon mal bis spät in die Nacht. Es konnten zwar teilweise Fortschritte erzielt werden, aber für mich selbst bleibt am Ende der Konferenz vor allem zu hoffen, dass die Ergebnisse auch wirklich in die Tat umgesetzt werden. Denn, um es mit den Worten des Exekutivsekretärs der CBD, Baulio Dias, zu sagen: „Implementation, implementation, implementation“ ist das, worauf es ankommt und eben nicht nur auf die schönen Worte in einem Konferenzdokument.“

Werde Teil der Jugenddelegation 2018 für biologische Vielfalt!

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