Gruppe ukrainischer Pfadfinder*innen auf dem Bundeslager

Beitragsbild Gruppe ukrainischer Pfadfinder*innen auf dem Bundeslager Foto: Martin GriwatzFoto: Martin Griwatz

von Martin Griwatz

Ich stehe am Hauptbahnhof Berlin und empfange eine Gruppe ukrainischer Pfadfinder*innen. Sie tragen keine Kluft und auch nur wenige tragen ein Halstuch. Die Gesichter spiegeln die anstrengenden Reisen wieder die schon hinter ihnen liegen. Eine Mutter mit Tränen in den Augen kommt auf mich zu und drückt mir mit einer leichten Umarmung ihre tiefste Dankbarkeit aus.

So startete eine Internationale Begegnung voller Emotionen und neuer kultureller Eindrücke, eine Deutsch-Ukrainische Begegnung auf dem VCP Bundeslager 2022 „Neustadt – du hast die Wahl“.

Pfadfinder*innen einer Gruppe aus Kyiv die durch Flucht nun in vielen europäische Staaten ein sicheres und stabiles Leben finden müssen konnte für 10 Tage mit uns gemeinsam entdecken wie deutsche Pfadfinder*innen leben und sich auf einem Großlager organisieren. Schwarze Zelte, gemeinsam kochen und ganz viel Spaß bei gemeinsamen Workshops. Wir haben viel voneinander gelernt, haben verschiedene Wertesysteme entdeckt und haben unsere Religionen nebeneinander erlebt – an einigen Stellen auch kritisch diskutiert.

Und dann gab es da die vielen emotionalen Momente die uns sicher nur oberflächlich gezeigt haben was unsere Gäste fühlen und verarbeiten. Aus einem besetzten Land zu fliehen, alles was einem lieb ist hinter sich zu lassen und ein Leben in einem fremden Land ganz neu zu starten hinterlässt tiefe Spuren in uns Menschen. In einer solchen Situation die Möglichkeit zu haben in einer sicheren Umgebung und ohne Angst unser Bundeslager erleben zu können hat den Funken der Hoffnung wieder aufflammen lassen. Wir sind sehr dankbar für die Gespräche, die strahlenden Augen und das Lachen!

Es sind viele wertvolle Freundschaften entstanden und wir nehmen einen ganz neuen Blick auf pfadfinderische Traditionen sowie kulturelle und religiöse Unterschiede mit. Wir sind mit der Zuversicht auseinander gegangen, dass wir uns ein zweites Mal wiedersehen werden.

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