Klaus-Peter Lüdke ist Pfarrer und hat einen transidenten Sohn großgezogen. Wir haben mit ihm über seine Erfahrungen und sein Engagement für die LGBTQ+ Gemeinschaft gesprochen.
von Patrick Franz
anp: Ein transidentes Kind großzuziehen
haben sicher schon einige Eltern auf der Welt erfolgreich hinter
sich gebracht. Doch Bücher darüber zu schreiben – auf diese Idee kommen ja nicht viele. Wie ist diese Idee bei Ihnen entstanden?
Lüdke: Wir sind und waren als Pfarrer-Ehepaar Personen des öffentlichen Lebens in unserem Ort und wir hätten die Entscheidung unseres Kindes nie verstecken können, auch wenn wir das gewollt hätten. Durch die vielen Gespräche über das Thema ist die Idee des Buches gewachsen, um anderen Eltern, Kindern und Menschen eine
Inspiration zu geben, wie man sich der Situation stellt und wie offen man damit umgehen kann.
Wie „queer“ ist eigentlich die Bibel?
Ich selbst lese die Bibel seit der Grundschule und für mich war das Thema queer nie Bestandteil in der Schrift. Aber die Blickweise ändert sich und wenn man zwischen den Zeilen liest, wird schnell klar, dass Gott alle Menschen so liebt, wie sie sind und keine Unterschiede macht, welcher Sexualität man sich zugehörig fühlt. Die Kernaussage ist und bleibt: Liebe deinen nächsten wie dich selbst.
Was würden Sie empfehlen, wie jede*r den Menschen eine Unterstützung sein kann, die sich der LGBTQ+ Gemeinschaft oder anderen sexuellen Orientierungen zugehörig fühlen?
Wichtig ist es, Räume zu schaffen und auch aufzustehen, wenn Ungerechtigkeiten entstehen und sich Menschen fürchten müssen, wenn sie nicht dem Bild anderer Menschen entsprechen.