Kein Meer mehr? Meer mehr?

von Verena Kunberger

Wie würde unser blauer Planet wohl ohne Ozeane aussehen? Vielleicht so ähnlich wie der Mars, trocken und steinig, denn auch auf dem Mars gab es vor Milliarden Jahren Ozeane. Auch wenn man sich das heute kaum vorstellen kann, schaut man die Bilder von der Marsoberfläche an. Aber es gibt das Wasser noch auf dem Mars, als Eis an den Polen oder gebunden in den Gesteinen. Das ist wichtig, wenn der Mensch den Mars besiedeln möchte, denn schließlich können wir ohne Wasser nicht leben.

Aber nicht nur auf dem Mars gibt es Wasser, es gibt außer auf der Erde auch flüssige Ozeane auf anderen Himmelskörpern, den Monden von Jupiter und Saturn.

Auf dem Mond Europa vermutet man einen Ozean, der mehr Wasser enthält als alles Wasser auf der Erde zusammen. Allerdings ist der Ozean unter einer kilometerdicken Eisschicht verborgen. Auch auf Europas Nachbarmonden Callisto und Ganymed vermutet man Salzwasserozeane unter der Oberfläche – dort könnte man vielleicht auch Leben finden. Ganymed ist der größte Mond in unserem Sonnensystem und größer als Merkur! Außerdem hat dieser Mond sogar ein eigenes Magnetfeld und man kann auch ähnliches wie die Nordlichter auf der Erde beobachten. Die Monde von Jupiter sind sehr spannend, deshalb soll noch in diesem Jahr eine Sonde aufbrechen, um sie besser zu erforschen. Vielleicht sind wir ja nicht allein in unserem Sonnensystem?

Um Saturn gibt es nicht nur Ringe, sondern auch faszinierende Monde. Enceladus zum Beispiel ist das hellste Objekt in unserem Sonnensystem. Seine Oberfläche besteht aus Eis, außerdem fand die Cassini-Sonde heraus, dass Enceladus Wasserdampf Fontänen ausstößt, die dann zum Teil zurück auf die Oberfläche fallen und sie so hell machen. Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, dass in dem Wasserdampf auch Spuren von organischen Materialien enthalten sind. Außerdem gibt es Hinweise auf thermale Aktivität unter der Oberfläche. Das alles macht Enceladus zum vielversprechendsten Kandidaten auf der Suche nach Leben in unserem Sonnensystem.

Der größte Saturnmond Titan hat sogar Flüsse und Meere auf der Oberfläche, allerdings aus Kohlenwasserstoffen und außerdem eine Atmosphäre überwiegend aus Stickstoff. Doch auch unter seiner Oberfläche aus Eis befindet sich ein Ozean aus Wasser. 2005 ist der europäische Huygens Lander auf Titan gelandet und hat eine steinige Oberfläche fotografiert. In den nächsten Jahren sollen weiter Missionen starten.

In unserem Sonnensystem gibt es also noch viel mehr Meere als die auf unserer Erde, auch wenn sie noch schwierig zu erreichen sind. Wir können gespannt in die Zukunft schauen, was Wissenschaftler*innen auf den Monden von Jupiter und Saturn alles entdecken.

Weltall Kein Meer mehr Foto: NASA (Unsplash) / bearbeitet von elfgenpick
Foto: NASA (Unsplash) / bearbeitet von elfgenpick
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