Queer in der Gruppenstunde

Foto: flaticon

von Johanna Mixsa

Das Thema Queer kann mit seiner Vielfalt am Anfang ganz schön erschlagend sein. Vor allem dann, wenn man sich selbst nicht als queer identifiziert. Aber es ist ein Thema, was uns in der Kinder- und Jugendarbeit immer wieder begegnet. Vor allem deshalb, weil wir bei den Pfadfinder*innen einen sicheren Raum bieten wollen. Und das Schöne ist: Mit wenigen Schritten kann dieser Raum in der Gruppe ganz einfach entstehen.

Wie schaffe ich einen offenen Raum in meiner Gruppenstunde oder in meinem Stamm?

Als Gruppenleitung kannst du dafür sorgen, dass ihr in eurer Gruppe eine quer-freundliche Atmosphäre habt.
Wenn du zum Beispiel einen Regenbogenaufnäher auf deiner Kluft trägst, zeigst du deine Offenheit und Ansprechbarkeit.

Aufnäher Regenbogen-Lilie Foto: Freizeit- und Fahrtenbedarf GmbH
Foto: Freizeit- und Fahrtenbedarf GmbH

Aber auch Gruppenstunden zum Thema Identität, Sexualität und der eigenen Rolle können dazu beitragen. Wenn du das Thema in deiner Stunde aufgreifst, kann es in der Gruppe zu Diskriminierung kommen. Manchmal braucht es dafür auch keinen Anlass. Dabei können queere Menschen bewusst abgewertet werden. Aber auch scheinbar nett gemeinte Aussagen wie „Kannst du als Schwuler mir Tipps für meine Outfits geben?“ sind durch die mitschwingenden Vorurteile diskriminierend. Als Gruppenleitung solltest du eine moderierende Rolle einnehmen. Zunächst einmal kannst du durch Fragen die Reflexion der eigenen Aussage anstoßen. Zum Beispiel: „Was genau meinst du mit…?“ oder „Kannst du das begründen?“. Damit kannst du oft die Beweggründe der diskriminierenden Menschen herausfinden. Auf der Grundlage kannst du dann zum Konter ansetzten, darauf aufmerksam machen, dass solche Aussagen verletzend sind und mit Fakten gegen falsche Aussagen argumentieren. Damit dies erfolgreich ist, musst du dich aber auch selbst reflektieren. Hast du vielleicht manchmal Vorurteile oder verwendest diskriminierende Worte? Wie kannst du das verhindern? Außerdem solltest du dich selbst über das Thema Queer und Vielfalt aufklären, um aussagefähig zu sein und selbst noch mehr dazu zulernen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass auch in deiner Gruppe queere Kinder und Jugendliche dabei sind, ist groß.

Und außerhalb der Gruppenstunde?

Da können wir uns bemühen, dass zum Beispiel unsere Lager quer-freundlich sind. Neben der Infrastruktur und Ansprechpersonen kann da auch die Spielgeschichte wichtig sein: Welche Rollen gibt es bei dieser und werden vielleicht Rollenklischees bedient?

 

Direkt in der Gruppenstunde umsetzen:

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