Von der Wiege bis zum Ohrensessel

von Johannes Malinowski

Pfadfinderei ist so etwas wie ein Synonym für Freundschaft. Wer Pfadfinder*in ist, hat Freund*innen auf der ganzen Welt, heißt es.

Und solche echten Freundschaften beginnen oft schon im Kindesalter. Von „In den Sommerferien wollen wir mit unserer Meute…“ bis zu „Weißt du noch damals, als wir…?“. Vom Sandkasten bis ins Seniorenalter, von der Wiege bis zum Ohrensessel. Von der ersten gemeinsamen Fahrt bis zur Verabschiedung der Enkelkinder zu selbiger.

Unseren Freund*innen erzählen wir alles. Sie wissen mehr als die Eltern, Lehrer*innen, Gruppenleitungen, flüchtige Bekanntschaften. Die erste heimliche Liebe, das erste Mal, die heimliche Zigarette, das Ausbüxen aus dem Zelt, um abseits des Lagerprogramms etwas zu erleben. Davon muss nicht jede*r was wissen. Drüber reden will man trotzdem.

Ein wahrer Freund sagt dir die Dinge, die du nicht hören möchtest. Die du anderen Menschen verübeln würdest. Er ist dein Spiegel, der dich kritisiert und reflektiert. Der dich auf dem Boden hält, wenn du abzuheben drohst.

Freundschaft ist ein zerbrechliches Gut.

Wie schnell verfliegen Kinderfreundschaften, wenn doch jede*r nur auf sich selbst fixiert ist. Der Wechsel auf eine andere Schule, ein Umzug, eine neue Partnerin*einen neuen Partner, Studium, Ausbildung, andere Menschen. Immer nur nehmen geht nicht. Eine echte Freundschaft ist ein Schatz und gleichzeitig viel Arbeit.

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