Lieber VCP,
am letzten Oktoberwochenende ist völlig überraschend Patrick Ott verstorben.
Wir sind bestürzt und traurig und wütend und hilflos. Es fällt schwer dafür Worte zu finden.
Patrick war als Bundesratsvorsitzender zuletzt Teil der Bundesführung. Er war aktiv in diversen Ämtern im VCP Bayern, in der Region Isar und in seinem Stamm Martin von Tours. Er hat den VCP an vielen Stellen bereichert.
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freund*innen, seinem Stamm, seiner Gruppe und allen Pfadis, die mit Patrick Erinnerungen und Erlebnisse teilen durften und die jetzt in tiefer Trauer zusammenstehen.
Über Patrick als Pfadfinder im VCP Bayern, seiner Region und seinem Stamm wissen seine Pfadis vor Ort viel besser zu schreiben, ich will aber meinen persönlichen Blick auf Patrick und den Bundesverbandes teilen.
Ich habe Patrick auf einem Bundesrat kennengelernt. Zu einer Zeit, als der VCP Bayern keinen Landesvorstand hatte, haben die Regionen die Aufgaben unter sich aufgeteilt und Patrick hat hier Verantwortung übernommen und ist auf die Rieneck gefahren. Übersehen oder Überhören konnte man Patrick schwer, wenn er es wollte… 😉
Schnell hat er sich in seine BR Rolle eingefunden und hat als Mitglied der Bundesführung den VCP mitgeleitet. Ich glaube, dieses Bild zieht sich durch viele von Patricks Pfadi Stationen: Er hat immer Verantwortung übernommen und sich den Aufgaben gestellt, wenn es notwendig war.
Patrick ist mir als streitbarer Pfadfinder im Gedächtnis geblieben. Er hat für seine Themen gebrannt und auch kritisch nachgefragt, wenn er etwas komisch fand. Im Bundesrat hat er z.B sehr genau die Themen Haushalt, Bundeszeltplatz und Internationales angeschaut. Und gleichzeitig war Patrick kein Dogmatiker, der auf seiner Kritik sitzen bleibt, sondern immer zum Dialog bereit und hat gemeinsam an Kompromissen gearbeitet und diese dann auch vertreten. Ich rechne ihm das hoch an!
So laut er als Stimme Bayerns auf dem Bundesrat sein Land vertreten hat, so sehr hat er als Bundesratsvorsitzender seine Rolle als Vermittler zwischen den Länderinteressen angenommen. Patrick hatte zu allen Ländern seine Kontakte und hat es zusammen mit seinem Vorsitzkollegen Jules geschafft, den Bundesrat zu einem guten Ort zu machen! Sein „So Freunde! Wir müssen jetzt weiter machen!“ ist mir nach dem letzten Bundesrat noch sehr im Ohr.
Patrick wird uns fehlen! Sein Lachen, sein Zuspruch und sein kritisches Nachfragen gehörten zum Bundesrat dazu. Als Christ*innen glauben wir an ein Leben nach dem Tod und trösten uns in der Gewissheit, dass wir Patrick an einem anderen Ort gut behütet wissen.
Gut Pfad,
flip, Bundesvorstand