Wir wollen nicht nur – wir müssen mitmachen

Foto: Sören und Lena machen schon mit - hier vor dem UNESCO-Gebäude in Paris

von Lena Radmer und Sören Bröcker, Heide

Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa entwickelten bei der UNESCO in Paris ein Programm zur Stärkung der Beteiligung von Jugendlichen in politischen Prozessen. Wir, Lena und Sören haben die deutschen Pfadfinderinnen und Pfadfinder vertreten.

Die Mehrheit der Weltbevölkerung ist jünger als dreißig

Rund 55 % der Menschheit auf der Welt ist jünger als 30 Jahre, aber nur 2 % davon sind politisch aktiv. Deshalb – und auch um der politischen Verdrossenheit vieler junger Menschen entgegenzuwirken – müssen wir uns mit der Stärkung der Beteiligung von Jugendlichen in politischen Prozessen beschäftigen.

Aus fast jedem europäischen Land sowie aus den Gastländern Chile, Kanada, Taiwan und Ecuador fanden sich jeweils zwei Pfadfinderinnen oder Pfadfinder im UNESCO-Gebäude nahe dem Eiffelturm ein.

Inputgeber für die inhaltliche Arbeit waren Ahmad Alhendawi, UN-Sekretär für Angelegenheiten der Jugend, Golda El-Khoury, Vorsitzende der UNESCO für Inklusion und Menschenrecht, Jo­­­ao Armando, Vorsitzender des WOSM Weltkomitee, Nicola Grinstead, Vorsitzende des WAGGGS Weltkomitees sowie John May, Generalsekretär der Dukes of Edinburgh.

Die Politik muss auf die Jugend zugehen

Ahmad Alhendawi formulierte, dass seiner Meinung nach die Stimme der Jugend in der politischen Gesellschaft vollkommen unterrepräsentiert sei. Die Entscheidungsträger sollten auf die Jugendlichen zugehen und nicht erwarten, dass die Jugend zu ihnen kommt. Die Zukunft der Demokratie liegt in der Partizipation der Kinder von heute. Wir wären die erste Generation, die es schaffen könnte, den Hunger in der Welt erfolgreich zu bekämpfen, den Frieden in die Welt zu bringen und den Klimawandel zu stoppen. Dazu sind gute Bildung, Aktivismus und der internationale Jugendaustausch notwendig. Golda El-Khoury betonte, dass das Mitwirken eines jeden Einzelnen in politischen Prozessen für die Wahrung der Demokratie Voraussetzung ist.

Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben beste Voraussetzungen

Als Pfadfinder ist es für Joao Armando klar, dass wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder die nötigen Fähigkeiten zur politischen Mitbestimmung haben. Nicht nur alte Menschen können Expertise besitzen. Jeder Mensch hat seine eigenen, individuellen Voraussetzungen. Wir können alle etwas tun, ob nun kleine oder auch große Taten, Hauptsache, wir bringen die Welt voran. Seine fünf Botschaften lauten: Nutze deine hervorragenden Möglichkeiten, zeige allen deine Kompetenzen, baue Brücken zwischen den Menschen, sei aktiv, um etwas Gutes zu tun und sei positiv und konstruktiv in deinem Wirken.

Traut euch, euren Träumen zu folgen

Für Nicola Grinstead als Pfadfinderin ist es wichtig, dass wir verantwortungsvoll unser einzigartiges Leben nutzen sollten und uns trauen, unseren Träumen zu folgen. Die große Chance der Pfadfinderinnen und Pfadfinder besteht für John May darin, dass wir bereits durch unsere Strukturen politisch organisiert sind. Auf diesem Feld können wir hervorragend unsere Talente entdecken und nutzen. Wir können ein Teil des Wandels sein, den wir von der Welt erwarten.

Wir bringen den Spirit mit

Anschließend wurde in Gruppen an Fragen und Möglichkeiten zur Verbesserungen politischer Teilhabe von jungen Menschen gearbeitet. Was muss sich ändern, damit die zukünftige Generation die Grundsätze der Demokratie bewahrt? Politische Mitbestimmung ist bereits ab dem Kindesalter wichtig, um das Verständnis für den Wert der Demokratie zu erlangen und Handlungsfelder zu öffnen.

Die Ergebnisse wurden auf dem Roverway 2016 in Jambville, Frankreich unter den 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verbreitet, sodass alle sie mitnehmen und zuhause weitergeben konnten.

Uns hat dieser Tag begeistert. Wir wollen diesen Spirit mitbringen – in unseren Stamm, aber auch in den ganzen VCP.

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