Bereit für pfadfinderische Internationalität?

mit einem Beitrag von Philipp Roller und Fotos von Thomas Haeckel

Leiter/innnenschulung Internationale Begegnungen

Am vergangenen Wochenende fand auf der Burg Rieneck eine Leiter/innenschulung für Internationale Begegnungen, insbesondere auf dem Bundeslager, statt.

Wir, Thomas Haeckel, Luzia Teinert, Clarah Drammeh und Erzsebet Haris, als Teamer dieser Schulung, wollen uns ganz herzlich bei den Teilnehmenden bedanken. Ihr wart supermotiviert, interessiert und neugierig und es hat großen Spaß gemacht mit euch zu arbeiten.

Einer unser Teilnehmer schildert hier für den Blog seine persönlichen Eindrücke von der Schulung. Vielen Dank Philipp für diesen schönen Beitrag:

Die diesjährige Schulung für Leiterinnen und Leiter internationaler Begegnungen fand am letzten Wochenende auf Burg Rieneck im nördlichen Teil von Bayern statt. Einige der Teilnehmenden wohnten nur einen metaphorischen Steinwurf weit weg, aber sogar vom Bodensee war eine Delegation Pfadfinder/innen angereist. Die letzten Nachzügler fanden zwar erst am Samstag ihren Weg zur Burg, das Programm musste daher erst einmal ohne sie beginnen. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, alles Wichtige über internationale Begegnungen und Beziehungen in drei Programmteilen zu erfahren. Hierbei fand dies vorallem mit Blick auf das kommende BuLa statt, auf dem die meisten Schulungsteilnehmenden ausländische Pfadfinder/innen zu Gast haben werden.

Der erste Programmabschnitt nahm ungefähr einen Vormittag in Anspruch. Hier ging es um  Zuschüsse für ihre Aktivitäten mit den Partnergruppen. Der deutsche Staat unterstützt mit dem sogenannten „Kinder- und Jugendplan des Bundes“ unter anderem die internationale Jugendarbeit. Hier gibt es aber einiges zu beachten: Die Gruppengröße der Gäste sollte von der der Gastgeber nicht sonderlich variieren, die Programmdauer sollte in einem Rahmen von 5 bis 30 Tagen angelegt sein und mindestens zwei Drittel der Zeit muss mit der Partnergruppe verbracht werden. Zum Glück bekamen die jungen Leiter/innen neben viel Information auch Unterstützung beim Ausfüllen der Antragsbögen, die zum Teil schon eine echte Herausforderung darstellten.

Die Burg Rieneck bot dabei einen herrvorragenden Platz zum Arbeiten. Neben professionell ausgestatten Tagungsräumen versorgte die ebenso professionelle Küche die Gruppe mit leckerem Essen, nicht nach Lager- sondern mehr nach Restaurantmanier. Auch der historische Teil der Burg bot seine Highlights. Den Schulungsteilnehmenden wurde eine einzigartige Führung durch den „dicken Turm“ gewährt. Zu Harfenspiel ertönte eine Schauergeschichte, während man sich die enge Wendeltreppe hinaufquetschte. Und wenn der Kerker und die Geschichte noch nicht gruselig genug waren, flößte der Blick vom viel zu hohen Turm auf jeden Fall eine Gänsehaut ein.

Der zweite Teil des Programmes drehte sich inhaltlich um die beiden Organisationen WAGGGS und WOSM. Die Teilnehmenden hatten die Aufgabe, sich selbst nach ihrem Wissen zu positionieren: Was bedeutet WAGGGS? Wo liegt der Unterschied zwischen RDP und RdP? In welcher Organisation ist der VCP Mitglied? Mit der Anzahl der Fragen schrumpfte das Wissen der Pfadis kontinuierlich. Doch natürlich wurde dem sofort Abhilfe geschaffen. Auch aus diesem Teil des Seminars ging die Gruppe gut informiert hinaus: sie hatte viel über die Weltorganisationen WAGGGS und WOSM und über internationale Pfadfinderarbeit erfahren.

Als Letztes stand ein etwas zwischenmenschlicherer Punkt auf der Tagesordnung. Etwas, das auf keiner internationalen Begegnung vergessen werden sollte, sind Gastgeschenke. Denn nichts ist peinlicher, als ein Gasgtgeschenk von seinen Austauschpartnern zu bekommen und nichts zurückgeben zu können. Dabei ist jedoch zu beachten: Gastgeschenke sollten keinen materiellen Wert haben, etwas selbst gebasteltes oder etwas mit kulturellem Bezug reicht völlig. Denn nicht das Aussehen oder die Sprache unterscheiden die Länder, es ist die Kultur. Die verschiedenen Kulturen bieten genug Gesprächsstoff für viele Abende und können Wurzeln schlagen, mit denen Jahre der Partnerschaft einhergehen können.

Am Sonntag trennten sich die Teilnehmenden des Seminares wieder. Egal, ob es nach Australien geht oder nach Palästina, jede Pfadfinderin und jeder Pfadfinder hat hier etwas sehr Wichtiges für bevorstehende Internationale Begegnungen gelernt. Und wenn jetzt noch Fragen aufkommen, sind die Schulungsteamenden immer für Rückfragen offen. Damit verschwand die Gruppe wieder auf ihre mehr oder weniger langen Heimreisen.

 

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