Bericht zur Pfadfinder*innen-Fahrt des VCP Abstatt nach England vom 11.08. bis 25.08.2018

Foto: VCP Abstatt

von Nils Lang und Lukas Wägerle

Müde waren wir kaum, als wir am frühen Morgen, also genauer um 2 Uhr nachts, ins Gemeindebussle einstigen um unsere Reise nach England anzutreten. Von Abstatt ging es nach Calais, von Calais mit der Fähre über den Kanal nach Dover und von Dover aus auf der linken Seite der Straße an der Südküste entlang nach Dorchester, wo das Jurassic International Jamboree 2018 der Dorset Scouts stattfand. Gemeinsam mit unserer Partnergruppe der 1st Charmouth Scout Group würden wir hier die nächsten sieben Tage verbringen.
Das Lager bot uns zahlreiche Möglichkeiten in die englische Pfadikultur einzublicken. So gibt es in England beispielsweise keine Schwarzzelte wie bei uns und auch die Schlafenszeiten und Lagerregeln sind etwas strenger als bei uns.
Trotzdem konnten wir das Lager, auch bei manchmal typisch englischem Wetter, in vollen Zügen genießen. Vor- und nachmittags gab es viele Aktivitäten von Bogenschießen bis zum Hindernislauf war alles geboten und auch der Abend bot an der Bühne immer Programm; von Bandauftritten über Schaumpartys bis hin zum Talentabend aller Teillager am vorletzten Abend auf dem Lager.
Highlights boten zum einen das JiJopoly, bei dem wir die nahen Städte Dorchester und Weymouth erkunden und einen Blick auf die Flugshow der Red Arrows erhaschen konnten und zum anderen der Ausflugstag, der uns nach Corfe Castle führte, wo wir ein wenig über den englischen Bürgerkrieg erfahren konnten.
Viel zu schnell ging unsere erste Woche in England vorbei und wir mussten uns von unseren englischen Freund*innen verabschieden, aber zum Glück hatten wir ja noch eine weitere Woche vor uns.

In der zweiten Woche fuhren wir nach Poole und von dort ging es nun mit der Fähre weiter nach Brownsea Island, der Ort an dem das erste Pfadfinderlager von Lord Baden-Powell 1907 mit 20 Teilnehmern abgehalten wurde. Geprägt ist dieser Ort von unberührter Natur, wilden Tieren und keinen Straßen oder Autos. Auf der Insel gibt es nur eine Handvoll Einheimischer, ein paar Parkranger und Campingflächen, wo wir eine Nacht geblieben sind, um uns auf der Insel zu erholen und uns die Natur anzuschauen. So schön es auch war, sind wir doch wieder am nächsten Abend aufgebrochen, um nach Charmouth zur Pfadfinderhütte unserer Austauschgruppe zu reisen, in der wir nun eine Woche bis Samstag bleiben werden.
Die Hütte lag direkt an einer großen Grünfläche mit einem Spielplatz, auf dem wir auch viel Zeit verbracht und Spaß hatten. Am Montag ging es nun weiter zum Strand um baden zu gehen, was zwar nicht jedermanns Geschmack war, da das Wasser doch sehr frisch war, aber es gab noch einen Sandstrand, an dem man Zeit verbringen konnte. Am Abend haben wir noch unsere Pfadfinderaustauschgruppe mit Linsen mit Spätzle bekocht und Spiele mit ihnen gespielt, um uns für ihre Hilfe und Freundlichkeit entsprechend zu bedanken. Danach mussten wir noch schnell auf den morgigen Tag vorbereiten, da wir frühzeitig unseren zweitägigen Hajk nach Litton Chenney und zurück antreten wollten. 20 km an einem Tag mögen zwar nicht unbedingt besonders anstrengend klingen, dennoch war das Gelände am Meer, wo wir unterwegs waren, durch hohe Klippen und Kieselstrände sehr Kräfte zehrend. Das letzte Stück ging dann über Felder und Weiden zur Selbstversorger Jugendherberge, von der wir am Mittwoch erholt für die 15 km zurück aufbrachen. Ein großer Unterschied im Vergleich zu den Deutschen Wanderwegen findet man darin, dass selbst die offiziellen Wege direkt durch Maisfelder und Weiden mit Tieren führen, meist ohne extra Pfade oder Beschilderung. Bevor wir aber zurück in die Pfadfinderhütte gingen, wurden wir von einem der Englischen Pfadfinderleiter zu einer kleinen Stärkung und Gesprächen zu seinem Haus eingeladen.
Nach einer Nacht tiefen Schlafs fuhren wir donnerstags weiter zu einem großen englischen Herrenhaus, das für die Öffentlichkeit zum Besuchen geöffnet war und einen Einblick in den Lebensstil der vergangen englischen Herren bot. Hiernach ging es in die Stadt Exeter zur Besichtigung der Kathedrale und einer kleinen Einkaufstour, aber hier waren wir für heute noch nicht fertig. Ein weiterer Pfadfinderleiter unserer Austauschgruppe hat uns eingeladen ihn zu besuchen, um zum einen im Pool des Campingplatzes seiner Schwiegereltern zu baden und zum anderen wollte er uns von seinen Reisen um die ganze Welt erzählen. Selber machten wir am Abend noch ein Lagerfeuer am Strand und sangen Lieder begleitet von Nils` Gitarrenspiel. Nun brach der letzte Tag für einen Ausflug an, da wir am Samstag früh morgens zur Fähre losfahren mussten. Um möglichst viel zu sehen, haben wir uns für eine Mischung aus Autowandern und normalem Wandern in Dartmoor entschieden. Zuerst ging es in Dartmoor zu Fuß durch einen wunderschönen Wald in Richtung eines sich dort befindenden großen Wasserfalls und am Bachlauf zurück zum Bus. Zwischenstopps legten wir nun an ein paar anderen Plätzen ein, wie der Hochebene des Moors und einer historischen Kirche. Am Abend schlossen wir unser Lager mit einem schönen Besuch in einem nahegelegenen Restaurant ab.

So schön diese zwei Wochen waren, die uns Markus und Leah Albrecht ermöglicht haben, sind sie doch vorbei und es war Zeit die Hütte aufzuräumen und zu packen, um unsere Fähre nach Frankreich zu erreichen.

Vielen Dank an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Förderung unserer Fahrt und an die Gemeinde Abstatt, die uns das Gemeindebussle für diese zwei Wochen geliehen hat.

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