Der Junge im Rock

Foto: Verlag

Kerstin Brichzin:  Michael Neugebauer Edition

Normal war gestern

„Felix mag Röcke.“ Eigentlich ist damit die Geschichte schon erzählt. Besser gesagt, sie könnte es sein, wären da nicht die scheinbar fest zementierten Rollenklischees, gegen die ein Junge im Rock nach wie vor verstößt. Die Menschen fragen sich, was mit dem Jungen nicht stimmt. Ob er ein Mädchen ist? Und weil Felix Eltern fürchten, dass ihr Sohn gehänselt wird, darf ihr Sohn an den ersten Tagen in der neuen Stadt, im neuen Kindergarten keinen Rock tragen, sondern muss sich in die ungeliebte Jeans quetschen. Warum, sagen sie Felix nicht.

Menschen sind verschieden

Was zeigt: Klare Vorstellungen davon, was männlich und was weiblich ist und wer was anziehen soll, müssen immer wieder neu verhandelt werden. Und gerade für Kinder ist es extrem wichtig sich auszuprobieren. Denn nur so finden sie ihren Platz in der Gesellschaft, wissen, wer sie sind und reifen zu stabilen Persönlichkeiten heran – und dazu braucht es Eltern und Erwachsene, die sie darin unterstützen. Zu ignorieren, dass Menschen verschieden sind, ist wieder einmal eins unserer größten gesellschaftlichen Probleme.

Das Buch ist gut geschrieben und für Kinder leicht verständlich. Großflächige Illustrationen laden zum Entdecken und mitlesen ein. Das Buch ist sehr gut zum Vorlesen, aber auch zum selbst Lesen und Entdecken, geeignet.

 vergibt Sören Bröcker

VCP-Blog