Fahrtentipp Quebec in Kanada

von Philip Chinery (chip), Barmstedt

Kanada, der hohe Norden? Fehlanzeige. Wir landen in Montreal, das ungefähr auf einer Höhe mit Mailand liegt. Es sind über 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Ich musste beruflich nach Kanada und was bietet sich da mehr an, als in dem Land noch etwas auf Fahrt zu gehen…
Kanada ist sehr vielfältig und einfach riesig. Allein Quebec reicht vom hohen Norden mit Tundra bis an die Grenze zur USA. Im Sommer können es in Montreal an die 40° C werden, im Winter auch unter -30° C.

Wir wollen ein kleines Stück auf dem „Trans Canada Trail“ laufen und beginnen nördlich von Montreal bis in den Nationalpark Mont Tremblant. Im Vorfeld gibt es kaum Informationen.

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Feuermachen

Es wird nicht klar, wie sich die Macher des Weges, der immerhin 17.000 km durch Kanada führt, die Wanderung vorstellen. Darf man Feuer machen? Oder wild zelten? Es gibt aber nur alle paar hundert Kilometer einen Zeltplatz. Wir haben es einfach ausprobiert. Wo es durch Schilder nicht eindeutig verboten ist, ist Feuermachen erlaubt.

 

Unser Wegstück führte entlang einer ehemaligen Eisenbahntrasse, die meiste Zeit auf einer angenehmen Schotterpiste, die man sich mit Radfahrern teilt. Es geht häufig an kleineren und größeren Flüssen mit Stromschnellen oder Seen vorbei. Trinkwasser gibt es alle 10 – 20 km an den ehemaligen Bahnstationen, die nun als Anlaufstellen auf dem Weg genutzt werden. Vereinzelt gibt es auch die Möglichkeit , Lebensmittel zu kaufen, aber das ist eher selten.

Ganz anders ist es im Nationalpark. Wild zelten ist streng verboten. Die Nationalsparks kosten Eintritt, dabei wird auch erfasst, wer rein geht, wo man schlafen will, etc. Es gibt aber auch einfache und relativ günstige Zeltplätze, die man sich nicht mit voll ausgestatteten Wohnmobilen mit Strom-, Wasser- und Gasanschluss teilen muss.

Überall wird geraten, Lebensmittel nicht im Zelt zu lagern, sondern sie in den Baum zu hängen, damit man keinen Besuch von Schwarzbären bekommt. Das sollte man durchaus ernst nehmen, aber auf keinen Fall in Panik verfallen. Die Bären sind sehr scheu und nähern sich Menschen nur an, wenn sie nicht genügend Beeren und Früchte im Wald finden. Aggressiv sind sie nur, wenn man sie bedrängt. Es gibt aber noch jede Menge anderer Tiere: Adler, Spechte, Rehe, Füchse und vieles mehr.

Die zwei Wochen können leider nur einen kleinen Eindruck geben, was Kanada und selbst Quebec alles zu bieten hat. Beim nächsten Besuch muss das Land weiter erkundet werden.

Das Buch zum Weg:
http://www.ulyssesguides.com/catalogue/FicheProduit.aspx?n=The-Trans-Canada-Trail-in-Quebec-Ulysses-Green-Escapes&isbn=9782894646885

Der Weg:
http://tctrail.ca/

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