Die Europakonferenzen von WOSM und WAGGGS sind zu Ende. Josie Zana und Sören Bröcker haben sich in der deutschen Delegation umgehört.
Christine Pollithy, IC WOSM für den BdP
Welche Entscheidungen werden auf einer Europakonferenz getroffen und inwieweit sind diese wichtig für unsere Ortsgruppe und Bundesverbände?
Die Europakonferenzen sind die höchsten beschlussfassenden Gremien der europäischen Regionen. Also eigentlich wie eine Bundesversammlung, nur größer. Ganz ähnlich wie dort werden Beschlüsse gefasst, die sich zum Beispiel um Programme und inhaltliche Schwerpunkte drehen und es gibt Wahlen. Einige Sachen davon, zum Beispiel Lagereinladungen oder Seminare, werden in die Verbände getragen und kommen damit den Gruppen direkt zu Gute. In anderen Bereichen sorgen die Regionen für die Rahmenbedingungen, so dass die Verbände in Deutschland die Pfadiarbeit machen können, die sie möchten. Darunter zählen zum Beispiel Hilfestellungen für die Bundesleitungen oder Finanztöpfe, die Programme in Deutschland unterstützen.
Oliver Mahn, IC WOSM für den VCP
Wie siehst du die Rolle der deutschen Delegation auf dieser Konferenz?
Die deutsche Delegation auf den Europakonferenzen setzt sich aus allen vier rdp-Verbänden zusammen. Gemeinsam arbeiten wir an den unterschiedlichen Themen und versuchen unserer Inhalte einzubringen. Als SAGNO (Mitglied in beiden Weltverbänden) ist uns dabei die Zusammenarbeit von WAGGGS und WOSM ein besonders Anliegen. Viele deutschen Verbände haben vor kurzem Statements zur aktuellen Situation Geflüchteter verabschiedet. Hierzu habe wir nun auch in Europa eine Resolution eingebracht.
Fabian Loske, IC WAGGGS für den VCP
Was war deine Rolle auf den Europakonferenzen?
Ich war auf der Europakonferenz für den VCP, um gemeinsam mit den Delegierten des VCP und den Vertretern der anderen Ringverbände DPSG, PSG und BdP die Interessen und Meinungen der Pfadfnderinnen und Pfadfinder in Deutschland zu vertreten. Das konnte ich sowohl in Wortbeiträgen im Plenum, bei Abstimmungen zu Anträgen als auch in persönlichen Gesprächen und Gruppenarbeiten umsetzen.
Wie war es für dich, als fast einziger Mann in der WAGGGS-Konferenz zu arbeiten?
Ganz so war es natürlich nicht. Es gibt durchaus auch einige männliche Delegationsteilnehmer, die an der WAGGGS-Konferenz teilgenommen haben. In der Gruppe der ICs ist es aber tatsächlich so, dass nur der VCP und der belgische Pfadfinderinnen Verband einen männlichen WAGGGS IC stellen. Ungewohnt war es zu Beginn sicherlich schon, wenn man aus einem koedukativen Verband kommt. Durch interessante Themenschwerpunkte und offene Diskussionen ist dieser Aspekt aber sehr schnell in den Hintergrund gerückt und hat der konstruktiven Arbeit keinen Abbruch getan.
Friedemann Barthel, Delegationsleiter WOSM
Worüber hast du dich auf dieser Konferenz am meisten geärgert/ am meisten gefreut?
Viele der Informationen und persönliche Kontakte werden in Seitengespräche geführt. Dafür hätte man gut eine nette Ecke nutzen können, wo man sich zurückziehen könnte.
Am meisten gefreut habe ich mich, wie sehr wir als deutsche Delegation die Konferenzen geprägt haben. Alle Delegationsmitglieder haben sich aktiv eingebracht, haben Redebeiträge gegeben und Anträge vorgestellt. Sogar von anderen Verbänden wurde ich angesprochen, dass sogar unsere Jugenddelegierten sehr aktiv auftreten und die Chance des Austausches aktiv nutzen.
Paula Neher, IC WAGGGS für den BdP
Wie kann man sich auf Europaebene (WOSM / WAGGGS) engagieren?
Man kann sich auf Europaebene sowohl bei WAGGGS als auch bei WOSM als Volunteer engagieren. Da gibt es verschiedene Gruppen zu Themen wie Training, Außenvertretung, Kommunikation und vielem mehr. Der Bewerbungsaufruf kommt immer ein paar Monate nach den Wahlen raus (bei WAGGGS) bzw. laufen schon bei WOSM. Die Bewerbung läuft über die ICs.
Auch unsere VCP-Jugenddelegierten Clara und Sören ziehen Bilanz – in diesem Video: