German Workparty in Kandersteg

von Hanna Strecke

Das fünfte Jahr in Folge fuhr eine Gruppe von 20 Pfadfinder*innen zum International Scout Centre in Kandersteg (KISC). Das Zentrum wird von den Pinkies, einer Gruppe engagierter Freiwilliger aus aller Welt, betrieben, die alle in knallrosa Pullover gekleidet sind.
Eine bunt gemischte Truppe von 18 bis 44 jährigen Menschen aus DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg), VCP (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder) und BdP (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder) machte sich am 28.9 aus unterschiedlichsten Teilen Deutschlands auf den Weg in die Schweizer Alpen, um dort eine Woche lang gemeinsam Arbeits- und Freizeit zu verbringen.

Das Abenteuer startet 

Direkt am ersten Tag unternahmen die 20 Deutschen eine gemeinsame Wanderung zum Oeschinensee, bei der sich ausgiebig ausgetauscht und beschnuppert werden konnte. Am See angekommen dauerte es nicht lange, bis die Ersten für eine Abkühlung in den eiskalten Gebirgssee sprangen und eine wilde Planschparty begann. Glücklicherweise schien die Sonne so stark, dass das Trocknen auf den aufgewärmten Steinen am Ufer kein Problem war und sich so manche*r nach dem Sonnenbad einen Sonnenbrand holte.
Auch die Herausforderung, gemeinsam die mitgebrachte Jurte neben dem Scout Centre aufzubauen, damit dort an den Abenden gemeinsam musiziert, gefeiert und gesungen werden konnte, stärkte das Teamgefühl.

Die Arbeit

Von Montag bis Donnerstagmittag wurde jeden Vormittag und Nachmittag gemeinsam im und um das Scout Centre herum gearbeitet. Die Pinkies achteten während der Arbeitszeit sehr akribisch darauf, dass regelmäßig Pausen gemacht wurden und man uns ausreichend mit Heißgetränken und Leckereien versorgte. Jeden Morgen stellte Andrew, ein Pinkie aus dem Management Team, drei Arbeitsbereiche vor, so dass nie Langeweile aufkam und man in unterschiedlichen und individuell passenden Bereichen mitarbeiten konnte:

Holz

Gleichzeitig mit der deutschen Workparty, war in diesem Jahr wieder ein holländischer Trupp angereist, der mit Motorsägen ausgestattet war, so dass gemeinsam das Feuerholz für das kommende Jahr geschnitten wurde. Nachdem ein Baum in Stücken zersägt am Boden lag, wurde eine Menschenketten gebildet und ähnlich, wie im Film „Asterix und Kleopatra“ nach der Einnahme des Zaubertranks, tanzten die Holzstücke vom Wald bis an den Wegesrand, wo sie abends mit einem Traktor abgeholt und ins Holzlager gebracht wurden.

Deep Cleaning

„We are the champions …“ tönte durch die Gänge, während Menschen mit allerlei Säuberungsgeräten tanzend durch die Flure liefen und singend, sauber machten. Wer sich diese Säuberungskolone anschaute, bekam direkt Lust mitzumachen.

Reparaturarbeiten

Das Glück gleich drei Schreiner dabei zu haben wurde natürlich umgehend genutzt. Allerlei Reparaturarbeiten an Zäunen, Toren und Treppenstufen auf den Berghütten wurden vertrauensvoll in ihre Hände und die ihrer Helfer*innen gelegt. So konnte der*die ein oder andere neben der guten Aussicht von einer Berghütte auch noch lernen, wie man am besten Treppenstufen an einem Hang anbringt und die Holzbalken durch Anflammen länger haltbar macht.

Das Freizeitprogramm

Neben dem Arbeiten kam das Freizeitprogramm nicht zu kurz. Jeden Abend wurde gemeinsam gesungen, gespielt und allerlei Blödsinn gemacht. Liedgut wurde ausgetauscht, über Unterschiede in den Verbänden gesprochen und vor allem jede Menge Gemeinsamkeiten gefunden. Beim gemeinsamen Käsefondueessen mit den Holländern und den Pinkies wurden nicht nur kulturelle Gemeinsamkeiten, sondern auch jede Menge Küsse ausgetauscht, da die besonderen KISC Käsefondue – Spielregeln immer wieder zum Verteilen von Küssen führten.
Die Wanderung zur Üschinenhütte überraschte uns sogar mit einer kurzen Schneewanderung, die natürlich auch eine Schneeballschlacht nach sich zog. Da der Strom bereits auf den Berghütten abgestellt war, wurde das Wasser für die Klospülung, zum Kochen und Trinken aus dem Fluss geholt und die wenigen Kerzen, die wir mithatten, bis zum Docht niedergebrannt.
Aber auch individuelle Freizeitwünsche kamen nicht zu kurz, so dass einige noch die Stadt Bern besichtigten, einen Ausflug nach Italien machten und sich immer wieder Wandergruppen zusammentaten.

Der Abschied

Durch die allabendlichen Singe-Gelage entstand die Idee für einen Singewettstreit, zu dem auch alle anderen internationalen Gäste eingeladen wurden. Die Beiträge der Teilnehmer*innen reichten dabei von selbst geschrieben Liedern, über bündische Lieder, Popsongs, Gedichte bis hin zu Karaoke-Tanz- Performance. Als sich am Ende des Singwettstreits und damit auch dem letzten Abend im KISC, alle Anwesenden zu „Nehmt-Abschied-Brüder“ in den Armen wiegten, war klar: Wir werden wiederkommen! Das war ein unvergessliches Abenteuer!

 

German Workparty im KISC – Kandersteg International Scout Center

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