Lila – Farbe für Weltverbesser*innen

#meetoo Beitragsbild

von Esther Koch

Alle Jahre wieder ist es die liturgische Farbe der Adventszeit. Aber auch politisch bekennt Lila Farbe: zum Beispiel in Sachen Homosexualität, Emanzipation und Frauenbewegung.

In der Geschichte und Gegenwart hat die Farbe besondere Zeichen gesetzt: ob in der frühen Weimarer Republik als die Homosexuellen-Bewegung, mit der Hymne „Lila Lied“ ihre Liebe besangen; in der frühen Frauenbewegung, als sich sogenannten Suffragetten ihr Wahlrecht erstritten oder als Frauen in den 70er und 80er Jahren in lila Latzhosen die Gleichberechtigung von Mann und Frau forderten.

Die Vielfalt der Symbolik spiegelt sich in der Palette der Farbnuancen: Lila, Magenta, Pink, Flieder und Veilchenblau – das sind einig der Farbtöne, die sich mehr oder minder stark zwischen Rot/Rosa und Blau bewegen. Das macht Lila schon fast zur „Gender“- Farbe. Denn wie Menschen ihr Leben zwischen dem, was „typisch Frau“ und „typisch Mann“ gilt, gestalten können, kann sehr vielfältig sein. Die lila Latzhose mag von gestern sein, aber die #MeToo-Debatte (jede dritte Frau weltweit erfährt mindestens einmal in ihrem Leben physische und/ oder sexualisierte Gewalt), der jährlich veröffentlichte Gender Pay Gap (in Deutschland verdienen Frauen 18 % weniger als Männer) und die aktuellen Wahlen (nur 34 % der Bundestagssitze gingen an Frauen) machen deutlich, dass Gleichberechtigung noch nicht erreicht ist.

Die Themen der Frauenbewegung bleiben aktuell. So können wir alle* immer noch Lila in unserem Alltag gebrauchen. Ebenso alle anderen Farben des Regenbogens. Denn Geschlechterstereotypen aufzubrechen ist nicht nur ein Anliegen von Frauen.

Du willst ein paar Weltverbesser*innen kennenlernen? Der Thinking Day 2022 stellt einige vor:

http://www.thinkingday.de

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