von Gesa Witt
Vom 29.09.-01.10.2017 fand das Overture Diversity Network in Kopenhagen statt. Bei diesem informellen Netzwerk tauschen sich Pfadfinder*innen aus ganz Europa darüber aus, wie unsere Bewegung noch bunter und vielfältiger werden kann, sei es in den Bereichen Pfadfinden mit und ohne Handicap oder interreligöser Dialog. Auch die Frage, wie offen die vertretenen Verbände für Geflüchtete oder junge Menschen verschiedener sozialer Schichten sind, wurde viel diskutiert. Vor allem geht es aber bei dem Treffen um den Austausch von Ideen und Projekten, die sehr gut funktionieren: wie wäre es in deiner Nähe zum Beispiel mit einem kostenlosen Materialverleih für alle, die sich (noch) keine eigene Ausrüstung leisten können, einer Gruppenstundenreihe in einer Unterkunft für Geflüchtete oder der Teilnahme am nächsten CSD (Christopher Street Day), um sich offen für Toleranz und Vielfalt einzusetzen? Auf dem Thema LGBTI* (Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intersexuell) und Pfadfinden lag in diesem Jahr ein besonderer Fokus. In anderen Ländern gibt es bereits viele Kampagnen und Projekte, um sich aktiv für die vorhandene Vielfalt einzusetzen und diese auch sichtbar zu machen: von Regenbogenhalstüchern und Supporter-Buttons (in Großbritannien und den Niederlanden) über Gruppenstundenideen (in Österreich), die Teilnahme am CSD/Pride (zum Beispiel diesen Sommer in Amsterdam) oder das Betreiben eines Rainbowcafés auf dem Bundeslager (in Norwegen). Das Regenbogencafé lud alle Menschen ein, sich zu informieren, zu diskutieren, bei einem Quiz ihr Wissen auf die Probe zu stellen, in Workshops auszutauschen oder einfach einen diskriminierungsfreien Raum zu schaffen, in dem alle sein konnten, wer sie sind. Letzteres versuchen wir beim Pfadfinden zwar grundsätzlich, aber leider gelingt es nicht immer und überall, sind doch Homo- und Transphobie, also die Angst vor und Abneigung gegenüber Homosexuellen und Tansgender-Personen, tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Viel zu oft hört man z.B. das Wort „schwul“ als Schimpfwort… und solange dies noch der Fall ist, lohnt es sich, sich für Offenheit und Toleranz einzusetzen! Wir im VCP sind übrigens im Sommer einen ersten wichtigen Schritt gegangen, indem wir in unserer Schreibweise das Sternchen (*) eingeführt haben und damit alle Menschen in unsere Schriftsprache einbeziehen.
Miles hat übrigens beim internationalen Abend fleißig Werbung für die nächste IMWe gemacht, hamburger Franzbrötchen gegessen (äh…verteilt) und natürlich am nächsten Tag auch der kleinen Meerjungfrau einen Besuch abgestattet. Nun
träumt er von seinem neuen Regenbogenumhang, den er gerne viel öfter tragen würde im Verband Christlicher Pfadfinder*innen 😉