Rechtsextremismus erkennen und definieren

von Max Zeterberg

Begriffe wie „Rechtsextremismus“ oder „Rechtsradikalismus“ werden von unterschiedlichen Akteuren in unterschiedlichen Kontexten unterschiedlich verwendet werden. Da wir aber, wenn wir in unserem Verband darüber reden, zumindest das gleiche Verständnis der Worte haben sollten, hat sich die Projektgruppe „Auf gute Nachbarschaft“ mit einer Definition von „Rechtsextremismus“ beschäftigt.

Diese ist auf den ersten Blick simpel: „Rechtsextremismus“ besteht aus drei Kernelementen – Ideologien der Unfreiheit, Ideologien der Ungleichwertigkeit und aus Gewalt. Mit „Ideologien der Unfreiheit“ sind antidemokratische Einstellungen gemeint, die beispielsweise eine autoritäre Gesellschaft fordern. Die „Ideologien der Ungleichwertigkeit“ umfassen verschiedene Arten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie zum Beispiel Rassismus, Antisemitismus oder Homophobie. Gewalt ist sowohl in den Ideologien der Ungleichwertigkeit als auch in denen der Unfreiheit angelegt. Das heißt, dass diese Ideologien zu Gewalt führen, wenn man sie konsequent zu Ende denkt. Außerdem akzeptieren die Menschen, die Ideologien der Unfreiheit und Ungleichheit folgen, oftmals auch die konkrete Ausübung von Gewalt oder wenden sie selbst an, um politische Ziele durchzusetzen.

Unsere Definition kann ein Ausgangspunkt für Diskussionen in der Sippe, Ranger/Rover-Runde oder Leiterrunde sein. Dazu bieten sich folgende Leitfragen an: Wer wäre von solchen Ideologien betroffen? Wie sähe eine Gesellschaft aus, in der rechtsextremes Gedankengut dominieren würde? Welche tagespolitischen Äußerungen können wir als „rechtsextrem“ bezeichnen? Und wie stehen unsere pfadfinderischen Werte eigentlich zu rechtsextremen Gedankengut? Als Begleitung zur obigen Definition kann man auch das kleine grüne Büchlein „Auf die Plätze gegen Hetze“ der Kampagne nutzen.

 

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