Schneewandern & Schneezelten – ein paar Tipps!

von Sören Köpke

Gerade in den Bergen solltet ihr euch über Wetterverhältnisse, Wildschutz und Lawinengefahr gut informieren. Plant eure Route und auch Umkehrmöglichkeiten. Im Zweifelsfall ist nicht los- oder weitergehen besser als nicht wiederzukommen. Karten und Orientierungsmöglichkeiten (Kompass, GPS) sind selbstverständlich.

anp1403_KT_winterhajk_lynn_soeren_IMG_7926Kleidet euch nach dem Zwiebelprinzip. Auf jeden Fall braucht ihr lange Unterhosen und atmungsaktive Unterwäsche am Körper; dazu ein-zwei Paar dicke Socken; zwei Lagen Fleece o.ä. und eine Regenjacke/Funktionsjacke, die ihr bei schweißtreibender Bewegung ausziehen könnt. Bei Hosen haben sich Cord- oder andere schnelltrocknende Stoffe bewährt. Auch Gamaschen sind sinnvoll. Ganz wichtig: Mütze, Schal, gute Handschuhe; bei Tiefschnee Schneeschuhe und Gehstöcke.

Da es im Winter früh dunkel wird, denkt an Licht (Stirnlampen).

Schneeschuhgehen ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber benötigt keine vorherige Übung. Bedenkt nur, dass ihr viel langsamer vorankommt als sonst. Schneeschuhe kann man auch im Outdoor-Laden leihen, oder fragt mal andere Pfadis! Wichtig: Nicht direkt auf die Langlauf-Loipen latschen, die Langläufer werden zu Recht sauer.

anp1403_KT_winterhajk_buddy_IMG_7792Für den Übernachtungshajk: Bei Minusgraden sind Kohten nur was für ganz Harte! Nehmt ein Igluzelt, auf jeden Fall eines mit Boden. Ihr braucht eine Schaufel oder einen Spaten, um die Fläche für das Zelt zu ebnen bzw. auszuheben. Die Fläche haben wir dann häufig noch mit Schneeschuhen festgetreten. Es gibt auch spezielle Schneehäringe. Ihr könnt natürlich auch in Schutzhütten übernachten, aber weil die geräumiger sind, bekommt man sie schlechter warm als ein Zelt, dafür sind sie vermutlich der bessere Wetterschutz.

anp1403_KT_winterhajk_schuhe_IMG_7610Schuhe vor dem Zelt ausziehen, Schnee verwandelt sich bald in Wasser und ihr wollt Wasser im Zelt vermeiden. Nässe = Kälte. Andererseits ist es ein Problem, dass die feuchten Lederstiefel über Nacht einfrieren. Es ist schmerzhaft und schwierig, dann morgens wieder in die Stiefel zu kommen. Für dieses Problem haben wir bislang keine Lösung gefunden.

Nachts kommt die Kälte von unten. Aufblasbare Isomatten sind da nicht immer von Vorteil. Wir haben uns oft einfach noch Anziehsachen unter den Schlafsack gelegt. Da braucht man einen dicken Winterschlafsack, am besten ein zusätzlich wärmendes Inlet, oder alternativ gleich zwei Schlafsäcke.

Wasser braucht ihr nicht in großen Mengen mitzunehmen, ihr könnt ja Schnee schmelzen. Eine Thermoskanne pro Person für heißes Wasser/Tee ist auf jeden Fall gut. Gas verbrennt bei Minusgraden sehr ineffizient oder gar nicht, Spiritus oder ein Benzinbrenner (nicht ganz einfach zu handhaben) sind vorzuziehen. Nudel-Fertiggerichte oder Suppen tun ihren Dienst hervorragend. Und eine Einkehr ist natürlich eine Freude, wenn es knackig kalt ist.

Insgesamt braucht man einiges an Zeug zum Schneehaijken, es ist häufig schmerzhaft kalt und anstrengend, erst recht, wenn es schneit. Dafür wird man belohnt: Mit einer unvergleichlichen Ruhe, tollen Aussichten und unvergesslichen Erlebnissen. Probiert es doch mal aus – in einem Mittelgebirge in eurer Nähe!

VCP-Blog