Spiele-Test: Sherlock

Abacusspiele, Dreieich, 2019
Autoren: Josep Izquierdo, Marti Lucas
1–8 Spieler*innen, ab 8 Jahren, ca. 60 Minuten

Begebt euch in die Ermittlungen rund um ein verschwundenes südamerikanisches Artefakt, einen Toten im Flugzug oder einen Mordfall am Unabhängigkeitstag. Nach und nach findet ihr neue Hinweise und müsst gut kombinieren. Was ist wichtig, was nur eine Nebensache und was völlig unwichtig für den Fall? Verwirrende Zeugenaussagen, Reste von Briefen, Fotos und vieles mehr führen euch der Lösung näher. Jede*r hat andere Hinweise. Tauscht euch aus. Nur so könnt ihr den Fall gemeinsam lösen.

Der Fall beginnt jedes Mal mit einer Einführung. Ihr erfahrt was passiert ist und wo ihr seid. Dann bekommt jede*r von euch ein paar Karten, die nur ihr anschauen dürft. Darauf seht ihr ganz unterschiedliche Hinweise. Jeder davon kann wichtig sein. Mit euren Mitspieler*innen dürft ihr nur einen Teil der Informationen austauschen. Wenn ihr an der Reihe seid, müsst ihr entscheiden, ob ein Hinweis unwichtig ist und ihr die Karte abwerft oder ob ihr die Karte ausspielt und jeder sie sehen kann. Am Ende eures Zuges bekommt ihr neue Handkarten. Legt ihr eine Karte aus, glaubt ihr, dass der Hinweis relevant ist. Ihr müsst gut überlegen welche Hinweise ihr auslegt. Zu wenige Hinweise lassen euch im Dunkeln tappen, aber auch zu viele sind schädlich. Für jeden unwichtigen Hinweis gibt es am Ende Minuspunkte. Sind alle Karten ausgespielt oder abgeworfen diskutiert ihr gemeinsam einen möglichen Tathergang. Habt ihr euch festgelegt, öffnet ihr das versiegelte Lösungsheft. Hier müsst ihr nun einige Fragen zum Fall beantworten. Im Anschluss bekommt ihr die Lösung präsentiert und könnt überprüfen wo ihr richtig lagt. Für richtige Antworten gibt es Punkte. Die Minuspunkte für unwichtige Hinweise müsst ihr am Ende von eurer Punktzahl abziehen. Je mehr Punkte, desto besser. Kommt ihr an den großen Sherlock Holmes heran?

Mit gleich drei „Sherlock“-Spielen präsentiert uns Abacus Spiele das Q-System. Bei diesem System geht es darum gemeinsam einen Fall mit Hilfe der Hinweiskarten zu lösen. In einer kleinen Schachtel stecken daher nicht mehr als 33 Hinweiskarten und die Spielregeln mit versiegeltem Lösungsteil. Die Spielidee ist charmant. Die kleine Schachtel kann man überall mit hinnehmen und losrätseln. Ein wenig Platz zum auslegen der Karten braucht es dann aber doch. Die Fälle und auch die einzelnen Elemente sind unterschiedlich schwer. Bei uns brauchte es etwas bis wir in das System hineingefunden haben. Im ersten Fall sind wir daher hemmungslos gescheitert. Ihr müsst euch in Zurückhaltung üben, um nicht gleich alle Hinweise ausspielen zu wollen. Selbst wenn ihr am Ende den Fall gelöst habt, führt das sonst dazu, dass ihr zu viele Punkte durch unwichtige Hinweise verliert. Sehr leicht passiert es auch, dass eine*r oder mehrere sich auf eine falsche Fährte begeben. Das ist gleich doppelt ärgerlich, da ihr wichtige Karten abwerft und unwichtige ausspielt. Hier werdet ihr also gleich doppelt bestraft. Wir haben festgestellt, dass man in größeren Runden oft schneller auf der richtigen Spur ist. Mehr Augen sehen eben einfach auch mehr und die Diskussionen sind vielseitiger. Dennoch kann es frustrierend sein, wenn am Ende die Lösung präsentiert wird und ihr euch ärgert, eine wichtige Karte gleich am Anfang abgeworfen zu haben. In dem Fall, nehmt es sportlich. Ihr Spielt hier immerhin gemeinsam gegen das Spiel und das kann eben auch heißen, dass manchmal das Spiel gewinnt. 😉

4 Pöppel vergibt Oliver Mahn

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