Spiele-Test: Caper

Jumbo, Haan, 2019
Autor: Unai Rubio
2(-4) Spieler*innen, ab 12 Jahren, ca. 30 Minuten

Zwei Ganoven stehen sich gegenüber. Jede*r von euch muss die besten Meisterdiebe um sich versammeln und sie mit entsprechender Ausrüstung ausstatten. In Paris, Rom und London versammeln sich die Langfinger und versuchen in drei Orte einzusteigen. Dabei kommt es nicht nur auf die Fähigkeiten der Diebe an, sondern auch auf das richtige Equipment. Wer es schafft die meisten Gaunereien an einem Ort zu versammeln gewinnt wertvolle Punkte. Dabei dürft ihr aber das Diebesgut nicht außer Acht lassen.

Caper ist ein anspruchsvolles Spiel für zwei. Ihr sitzt euch gegenüber und wählt am Anfang der Partie eine Metropole, die ihr ausrauben wollt. Drei Orte der jeweiligen Stadt werden ausgelegt. In genau 6 Runden müsst ihr nun immer abwechselnd Diebe und Ausrüstung an die Orte platzieren. Jede Karte hat dabei eine bestimmte Wirkung. Mal erhöht eine Karte die Zahl eurer Gaunereien, mal bekommt ihr Geld und wieder ein anderes mal erbeutet ihr Diebesgut. In einer Runde legt ihr abwechselnd Karten an. Dabei müsst ihr gut überlegen was ihr anlegt, denn nach eurem Zug bekommt der*die Gegner*in eure restlichen Karten. Ihr müsst also auch darauf achten, welche Karten ihr besser nicht weitergeben wollt. Am Ende der letzten Runde wird abgerechnet. Punkte gibt es für gewonnene Orte, ergaunertes Diebesgut und eine gut ausgestattete Diebesbande. Der*die erfolgreichste Ganov*in gewinnt.

Caper punktet zu aller erst durch die wunderschön gestalteten Karten. Die Illustrationen der Orte, Diebe und Ausrüstungsgegenstände erinnern an anspruchsvolle Comicbücher. Es macht richtig Spaß die Karten mit ihren versteckten Details zu entdecken. Der Spielablauf ist eigentlich simpel, allerdings dauerte es etwas bis wir uns reingefuchst hatten. Die Symbole auf den Karten scheinen in den ersten Runden sehr unübersichtlich und verwirrend. In einem Katalog sind aber alle Karten detailliert beschrieben. Nach 2-3 Zügen hatten wir allerdings den Dreh raus und die Logik hinter den Symbolen durchschaut. Bei den vielen Möglichkeiten Punkte zu sammeln und dem*r Gegner*in welche abzunehmen, müsst ihr gut aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren. Besonders schön ist die Vielfältigkeit von Caper. Jede Metropole hat einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad und bringt neue Karten ins Spiel. Eine Vielzahl unterschiedlicher Orte macht jede Partie einzigartig. Das Spielmaterial ist komplett auf Englisch. Das hat für den Spielverlauf zwar keine Auswirkung, aber dem Sprachunkundigen entgehen so witzige Details der Karten. Nicht überzeugt haben uns die Varianten für 3 und 4 Spieler*innen. Die zusätzlichen Spieler*innen haben eine eher passive Funktion. Zu zweit macht diese Gaunerei auf jeden Fall aber eine Menge Spaß.

5 Pöppel vergibt Oliver Mahn

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