Holmes – Sherlock gegen Moriarty

Kosmos Verlag, Stuttgart, 2017
Autor: Diego Ibáñez
2 Spieler, ab 10 Jahren, 30 Min.

Sherlock Holmes und Professor James Moriarty sind wohl zu Recht der Inbegriff von Erzfeinden. Seit genau 130 Jahren faszinieren uns die Geschichten um den Detektiv aus London und seinen Widersacher. Zum Jubiläum erscheint bei KOSMOS das ‚Spiel für Zwei‘ „Holmes – Sherlock gegen Moriarty“ und widmet sich ganz den beiden Gegenspielern.

Wie wir es erwarten, ist ein Verbrechen im London des 19. Jahrhunderts geschehen. Scotland Yard tappt im Dunkeln und es gibt nur wenige Hinweise. Die beiden Spieler*innen schlüpfen in die Rollen von Holmes und Moriarty. Jede*r versucht so viele Beweise wie möglich zu sammeln. Beide begegnen dabei vielen Bekannten aus den Romanen, die ihnen mal mehr und mal weniger behilflich sind. Holmes hat das Ziel, das Verbrechen aufzuklären, während Moriarty versucht, die Beweise verschwinden zu lassen. Beweise werden gesammelt und zusammengetragen. Manchmal wird ein erfolgreich ergatterter Hinweis aber auch wieder geklaut. Die beiden Genies scheinen sich ebenbürtig zu sein, doch am Ende wird nur einer erfolgreich sein.

„Sherlock gegen Moriarty“ ist ein wunderbares Spiel für zwei. Das Spielmaterial ist sehr schön gestaltet und entführt die Spieler*innen in das London des 19. Jahrhunderts. Viele kleine Details machen Freude beim Spielen. Das Spiel kommt dabei mit überraschend wenig Material aus: ein kleines Tableau, ein paar Marker und ein Stapel Karten. Trotz des überschaubaren Materials ist „Sherlock gegen Moriarty“ unglaublich abwechslungsreich. Bei jeder Partie werden, im wahrsten Sinne des Wortes, die Karten neu gemischt und es entsteht ein vollkommen neuer Spielaufbau. Dadurch ist der Ablauf jedes Mal aufs Neue anders und hält Überraschungen parat. Eine Taktik, die einmal funktioniert hat, kann in der nächsten Runde voll nach Hinten losgehen.

Das Spielprinzip beruht nur auf einem einzigen Mechanismus. Dieser führt aber zu so unterschiedlichen Ereignissen, dass es nie langweilig wird. Jede Aktion des Gegners beeinflusst die eigene Taktik im weiteren Verlauf. Die vielen Ereignisse, die ausgelöst werden können sind Anfangs etwas unübersichtlich und machen die Entscheidungen kniffelig. Spätestens nach der zweiten Partie hat man es aber durchschaut und braucht die beiliegenden Erklärungskarten nicht mehr wirklich.

4 Pöppel vergibt Oliver Mahn

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