Tag 1 – Die Stimmen sind weg

Gestern Abend berichtete ich einem guten Freund mein Vorhaben eine Woche auf soziale Medien zu verzichten. Er befürwortete es überraschenderweise sichtlich, was eventuell daran lag, dass ich mich seit einer geraumen Zeit sehr viel nebenbei mit meinem Smartphone beschäftige. Schließlich gibt es mir in jeder Minute Bescheid, sobald irgendjemand mit mir über diverse Netzwerke in Kontakt treten will und dann hat man dieses starke Bedürfnis zu erfahren wer sich gerade meldet. Er gab mir außerdem zu bedenken, ob „What’s App“ nicht auch in irgendeiner Form dazu gehört. Nachdem ich ein wenig mehr darüber nachdachte, entschied ich mich diesen Messenger ebenfalls zu fasten. Heute morgen war es dann so weit. Ich hatte schon den Abend zuvor die Internetverbindung meines Handys gekappt um nicht wach zu werden und gleich mögliche Nachrichten zu lesen. Trotzdem waren tatsächlich meine ersten Gedanken: „Hey, schauen wir doch mal nach, wer gestern auf meinen Thread bei Facebook geantwortet hat…ach nee, da war ja was.“ Dennoch beschloss ich den Tag mit meinem Fasten zu beginnen und wollte erst einmal meine Facebook App löschen, tja und siehe da, das ist gar nicht so einfach. Ich konnte sie soweit löschen, dass ich nun die Werkseinstellungs App besitze, na klasse. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich dann auf das mobile Internet für diese Woche einfach zu verzichten, dann gibt’s auch keine Probleme mit anderen Apps. Und dann kam die Situation, in der ich seit mehreren Monaten das mobile Internet konsumierte um lange Weile zu töten, ich saß in der S-Bahn. Nachdem ich ein wenig in meiner Tasche kramen musste, kam mein Buch, welches ich schon seit letztem Herbst lese, zum Vorschein. Mit großem Erstaunen stellte ich fest, dass ich seit Ewigkeiten nicht mehr hinein geschaut hatte. Als ich mich wieder hinein gefunden hatte, passierte etwas interessantes. Ich schaffte es tatsächlich mal wieder abzuschalten und mich ganz und gar in dieser Geschichte zu verlieren, die ich las. Seit meinem super neuen Smartphone hatte ich das nicht mehr geschafft, weil alle paar Minuten das Handy vibrierte. Ich denke, dass war ein kleiner Höhepunkt an diesem ersten Tag, denn tatsächlich sitze ich seit spätem Nachmittag vor meinem Laptop und stelle fest, dass es ruhig ist. Keine Informationen die alle paar Minuten aufpoppen, dafür aber ein ständiges Jucken in den Fingern doch einmal zu schauen, was so los ist. Es könnte ja sein, man verpasst etwas… P.s. Diesmal ist das Conservation Prism bei den Fotos dabei ;)…

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