Seit einigen Tagen ist Krieg in der Ukraine. Falls du wissen möchtest, was los ist, findest du hier einen ersten Überblick. Wir geben dir einige Tipps, wo du weitere aktuelle Informationen für Kinder findest und was du tun kannst, wenn dir die Nachrichten zu große Sorgen machen.
Was bedeutet das für die Menschen in der Ukraine?
Alle Menschen in der Ukraine haben große Angst. In den Städten bringen sich die Bewohner*innen in Bunkern, U-Bahn-Tunneln und Kellern vor den Angriffen in Sicherheit. Nur noch Frauen, Kinder und alte Menschen können zur Zeit das Land verlassen. Die Männer zwischen 18 und 60 Jahren müssen in der Ukraine bleiben, um zu kämpfen. Es gibt auch Ukrainer*innen, die in anderen Ländern leben und nun in die Ukraine zurückkehren, um bei der Verteidigung ihres Landes zu helfen.
Wie reagieren die anderen Länder?
Viele Politiker*innen sind entsetzt und verurteilen den Angriff Russlands. Deutschland und die anderen Länder der Europäischen Union (EU) sowie einige weitere westliche Länder versuchen vor allem durch so genannte Sanktionen, Russland zu bestrafen. Es dürfen zum Beispiel keine Geschäfte mehr mit russischen Banken gemacht oder Ersatzteile, zum Beispiel für Flugzeuge oder andere wichtige Technologien nach Russland geliefert werden. Auch dürfen russische Politiker*innen und Geschäftsleute nicht mehr in andere europäische Länder reisen. So soll Russland gezwungen werden, den Krieg zu beenden und zu verhandeln. In vielen Ländern – auch in Russland – gehen Menschen auf die Straße und fordern vom russischen Präsidenten, sofort mit dem Krieg aufzuhören.
Musst du hier in Deutschland Angst vor einem Krieg haben?
Viele Fachleute sind überzeugt, dass wir uns erst einmal keine Sorgen machen müssen, dass der Krieg auch nach Deutschland kommt. Doch auch wenn der Krieg uns nicht unmittelbar betrifft, ist es schrecklich, dass in unserer nächsten Nachbarschaft so etwas passiert. Deshalb wollen alle in Europa so schnell wie möglich wieder dahin zurück, dass alle Länder so gut wie möglich zusammenarbeiten und Streit anders lösen als mit Krieg.
Wenn Nachrichten dir schlechte Gefühle machen
Alle diese Nachrichten zum Krieg in der Ukraine können ganz schön Angst machen. Das geht ganz vielen Menschen, auch den Erwachsenen, so und deshalb ist es ganz normal, wenn auch du dir jetzt manchmal Sorgen machst oder Angst bekommst.
- Leg eine Nachrichtenpause ein und beschäftige dich stattdessen mit dem, was dir Spaß macht und gut tut. Spiele mit deiner Familie, mache Sport oder triff dich draußen mit deinen Freund*innen. Es ist absolut aok, wenn du Spaß hast.
- Schau Nachrichten nicht alleine, sondern am besten mit deinen Eltern oder Geschwistern. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst und sprich darüber, wenn du Angst hast.
- Wenn du mehr Informationen wisst, dann nutze Suchmaschinen wie „Frag Finn!“, „Helles Köpfchen“ oder „Blinde Kuh“. Dann werden dir nur Informationen angezeigt, die du gut verstehen kannst und die keine schlimmen Bilder beinhalten.
- Wenn du nicht schlafen kannst, dann sprich mit deinen Eltern darüber. Es kann auch helfen, wenn du deine Träume oder Sorgen aufschreibst. Dann denkst du nicht mehr so viel daran und kannst leichter einschlafen. Eine schöne Geschichte zum Einschlafen kann dich auch ablenken.
- Wenn du dich besser fühlen willst, dann kannst du laut singen. Das klingt erstmal etwas unpassend, aber durch lautes Singen wird der Bereich im Gehirn blockiert, der für die Angst zuständig ist.
- Wenn du niemanden zum Reden hast, kannst du auch bei dir Nummer gegen Kummer anrufen. Das kostet nichts und du musst auch nicht deinen Namen sagen. Das ist die Telefonnummer: 116 111
Quelle: Westdeutscher Rundfunk (2022): Die Maus- Krieg in der Ukraine. https://www.wdrmaus.de/extras/mausthemen/ukraine/index.php5