Weltkonferenzen

Alle drei Jahre finden die Mitgliederversammlungen unserer Weltverbände statt.

Als höchstes beschlussfassendes Gremium wählt eine Weltkonferenz ein Weltkomitee und gestaltet die weltweite Pfadfinder*innenarbeit in all ihren Verbandsaspekten. Der Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP), schickt eine gemeinsame Delegation zu den Weltkonferenzen. Sie besteht jeweils aus den Verbandsvorständen, den internationalen Beauftragten und den Jugendvertreter*innen.

Dieses Jahr ist es wieder soweit: Die Weltkonferenz des Weltpfadfinder*innen-Verbands WOSM (World Organization of the Scout Movement) findet in Baku, Aserbaidschan statt. Clara und Jakob fahren als „Junge Delegierte“ dorthin.

Die Weltkonferenz des Weltverbands der Pfadfinderinnen (World Association of Girl Guides and Girl Scouts – WAGGGS) findet 2017 in Delhi, Indien statt – unser „Junger Delegierter“ ist Sören.

Clara Drammeh 

Clara Drammeh 

19 Jahre alt

seit fast 10 Jahren Pfadfinderin

Aus Nauheim, Stamm Hermann von Salza, VCP-Land Hessen

Wenn ich nicht beim VCP bin, mache ich … gerade eine kleine After-Abi Pause und fange voraussichtlich im  Oktober an Kognitionswissenschaft zu studieren.

Was ich am Pfadfinden toll finde… dass es für jeden einen Platz und eine Aufgabe gibt.

Was mich manchmal stört,… dass meine Haare nach Lagern immer so lange nach Rauch riechen.

Wenn jemand sagt, Pfadfinder rennen im Wald rum und essen Würmer, dann sage ich…. Naja Gummiwürmer. Und machen Feuer und schlafen in schwarzen Zelten. Ziemlich cool, oder?

Pfadfinden bedeutet für mich… Mit einer Menge Spaß und vielen tollen Leuten die Welt ein kleines bisschen besser machen zu können.

Wann habe ich das erste Mal internationale Begegnungen im VCP erlebt?

Die erste internationale Begegnung hatte ich 2010  mit einer amerikanischen Girls Scouts Gruppe aus der Kaserne Darmstadt. Aber so richtig international wurde es für mich erst ab 2015 auf dem Jamboree in Japan. 2016 folgten die WAGGGS und WOSM Europakonferenzen und das UNGUVU III Projekt auf dem Roverway, als meine persönlichen internationalen Highlights.

Wie war das?

Am eindrucksvollsten finde ich, wie harmonisch so viele Nationen mit so unterschiedlichen Kulturen zusammenleben oder -arbeiten können und wie sehr Pfadfinden verbindet. Vor allem auf dem Jamboree ist die Multikulti-Atmosphäre einfach unglaublich. Egal wo man hingeht, coole Pfadis aus aller Welt, die genauso verrückt sind wie man selbst.

Worauf ich mich auf der Weltkonferenz freue:

Am meisten auf den Austausch mit den anderen Jungen Delegierten. Ich hoffe, dass wir gemeinsam etwas bewirken und durch das Youth Forum konkret Einfluss auf die Konferenz nehmen können.

Wovor ich ein bisschen Respekt habe:

Vor der Komplexität der Themen. Zwar befassen wir uns vorher mit den Themen und Anträgen, aber während einer aktiven Debatte kann alles sehr schnell gehen. Da wird es manchmal schwer den Überblick zu behalten, alles richtig zu verstehen und sich im besten Fall noch eine eigene Meinung bilden zu können.


 

Jakob Dybowski
Jakob Dybowski

Jakob Dybowski

18 Jahre alt

seit 9 Jahren Pfadfinder

Aus Wolfsburg, Doppelstamm Cato Bontjes van Beek / Dietrich Bonhoeffer aus dem Bezirk Paul Schneider im VCP-Land Niedersachsen

Wenn ich nicht beim VCP bin, mache ich… gerade mein Abitur und spiele gerne Gitarre.

Was ich am Pfadfinden toll finde: Mich begeistert, dass einem bei den Pfadfinder*innen garantiert nie langweilig wird. Pfadfinder*innen besitzen ein ausgeprägtes Improvisationstalent und viel Spontanität.

Was mich manchmal stört:

Wenn man auf Fahrt oder Lager morgens so früh aus der Kothe muss. Die Zeit zwischen dem warmen Schlafsack und dem ersten (kalten) Bad im Fjord oder Fluss ist eigentlich die schlimmste… Danach fühlt man sich allerdings sehr wach!

Wenn jemand sagt, Pfadfinder*innen rennen im Wald rum und essen Würmer, dann sage ich: Weit gefehlt! Na gut, ab und zu stimmt das mit dem Wald vielleicht und das mit den Würmern… 😉 Ok Spaß beiseite! Pfadfinden ist doch viel mehr! – Gruppenstunden, Spiele, Zeltlager, Fahrten, Lagerfeuer, internationale Begegnungen, und das Tragen einer Tracht sind nur einige Beispiele. Wer sich auf Vorurteile verlässt, unterschätzt die Pfadfinderbewegung. Es würde so etwas wie eine Weltkonferenz niemals geben, wenn Pfadfinder*innen nur Kekse verkaufen würden…

Pfadfinden bedeutet für mich… vor allem die Zugehörigkeit zu einer weltweiten Gemeinschaft. Pfadfinden vereint Menschen über Grenzen hinweg dadurch, dass wir alle dieselbe Motivation teilen. Das ist für mich ein starkes Friedenssymbol.

Wann habe ich das erste Mal internationale Begegnung im VCP erlebt?

Das war auf dem Jamboree 2015.Ich war nach der langen Vorbereitungszeit unendlich gespannt auf das Lager, es hat meine Erwartungen weit übertroffen. Allein die riesige Dimension… Am meisten hat mich fasziniert, dass man über den Lagerplatz gegangen ist und überall, wo man hinkam, wurde man freundlich gegrüßt und aufgenommen.

Worauf ich mich auf der Weltkonferenz freue:

Vor allem darauf, viele neue Menschen kennenzulernen, interessante Diskussionen zu führen und neue Kontakte zu knüpfen. Außerdem freue ich mich auf einen besseren Einblick in Pfadfinden auf internationaler Ebene. Ach ja! Und ich bin natürlich gespannt zu erfahren, wo das Jamboree 2023 stattfinden wird.

Wovor ich ein bisschen Respekt habe:

Die Weltkonferenz ist ein wichtiger Teil von WOSM. Die Beschlüsse der Versammlung tragen zu einer positiven Entwicklung der Pfadfinder*innen weltweit bei. Dass ich als Jugenddelegierter beim Youth Forum mitentscheiden darf freut mich sehr, aber ich habe auch Respekt vor der Tragweite der Entscheidungen.


 

Sören Bröcker
Sören Bröcker

Sören Bröcker

23 Jahre alt, aktiv beim VCP seit 2000
Stamm VCP Heide im

VCP-Land Schleswig-Holstein

Aktuell studiere ich an der Uni Freiburg (Breisgau) Waldwirtschaft und Umwelt mit Klimatologie und Meteorologie. Neben der Pfadfinderei begeistern mich in meiner Freizeit Handball, Kanupolo, Skifahren und der Posaunenchor.

Bei den Pfadfinder*innen engagiere ich mich aktuell als Redaktionsmitglied der anp, schreibe das Protokoll für den Bundesrat, war der Roverrepresentive für den Roverway 2016 in Frankreich und bin nun Mitglied der VCP-Kontingentsleitung für den Roverway 2018 in den Niederlanden. Mit Freude fahre ich zum Landesrat des VCP-Landes Baden. Auf dem Kirchentag bin ich in die Präsidialversammlung des deutschen evangelischen Kirchentages gewählt worden.

Internationale Pfadiluft konnte ich bereits auf dem Jamboree 2011 in Schweden und auf dem Roverway 2012 in Finnland schnuppern.

Worauf ich mich auf der Weltkonferenz freue: Ich freue mich sehr darauf, mit Pfadfinder*innen aus allen Ecken der Welt ins Gespräch zu kommen, um zu erfahren, was ihre Welt bewegt.

Wovor ich allerdings ein bisschen Respekt habe… dass auf der Weltpfadfinderinnenkonferenz sicherlich kaum männliche Teilnehmer sein werden. Ich bin gespannt, wie die anderen Delegierten darauf reagieren, dass der VCP bewusst einen männlichen Jugenddelegierten stellt.

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