„Wir, die Völker“ – 75 Jahre Vereinte Nationen

Nach zwei Weltkriegen sollte ein neues, weltweites Staatenbündnis den Weltfrieden sichern. „Wir, die Völker […] sind fest entschlossen (zukünftige Generationen) vor der Geißel des Krieges zu bewahren“. Mit diesen Worten wurden die Vereinten Nationen durch die Unterzeichnung der UN-Charta am 26. Juni 1945 geboren.

In diesem Jahr feiern die Vereinten Nationen ihren 75. Geburtstag. 193 Mitglieder – fast alle Staaten der Welt – haben sich seither verpflichtet, die Ziele der Vereinten Nationen zu unterstützen:

  • Weltfrieden, Sicherheit und Abrüstung
  • Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen
    zwischen den Staaten
  • Förderung der Menschenrechte und Lösung
    internationaler Probleme durch internationale
    Zusammenarbeit
  • Mittelpunkt für Staaten, um gemeinsam am
    Erreichen der Ziele arbeiten zu können

Sie sind damit die größte Friedensorganisation der Menschheitsgeschichte. Doch in ihrer Größe und Komplexität spiegeln sich auch ihre Schwachstellen wider. „Nie wieder“ schwor sich einst die Weltgemeinschaft. Doch wüten auch heute Bürgerkriege, werden Menschen vertrieben und Völkermorde begangen.

In einer Organisation mit 193 Mitgliedern mit jeweils eigenen Kulturen und Interessen, vertritt jedes Land andere Vorstellungen. Der Weg zu einem bindenden Entschluss ist lang und von Kompromissen geprägt, die ein wirkungsvolles Einschreiten oft verlangsamen oder sogar unmöglich machen. So stehen die Vereinten Nationen in einem Spannungsverhältnis zwischen den gesetzten Zielen und der politischen Realität.

Dennoch sind die Vereinten Nationen auch nach 75 Jahren unverzichtbar für die Gestaltung der internationalen Politik. Sie sind die einzige Organisation, in der fast alle Länder der Welt auf Grundlage einer freiwilligen Verpflichtung zusammenkommen, sich gegenseitig kontrollieren
und ermahnen können. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zur humanitären Hilfe, dem Ausbau des Völkerrechts und der Wahrung der Menschenrechte. Und auch zukünftig ist die Weltgemeinschaft gefragt: Der Klimawandel und seine Auswirkungen oder auch die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich können nur gemeinsam gelöst werden.

 

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