Prävention braucht Aufarbeitung – im BdP und VCP
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) startet einen umfassenden Aufarbeitungsprozess. In einer Pressekonferenz am 01.09.2021 stellte der Vorstand des BdPs das Projekt und das Studiendesign vor. Außerdem rufen sie Betroffene und Zeitzeug*innen auf, den Prozess mit ihren Erfahrungen und Unterstützungen zu unterstützen.
Die Pressekonferenz fand in den Medien große Aufmerksamkeit. Sicher habt auch ihr bereits davon gelesen.
https://www.vcp.de/pfadfinden/bdp-ruft-zur-beteiligung-am-aufarbeitungsprozess-auf/
Als VCP wünschen wir unseren Freund*innen, dass viele dem Aufruf folgen und ihr Aufarbeitungsprozess weiterhin erfolgreich verläuft.
Wir müssen aber alle damit rechnen, dass auch wir auf sexuellen Missbrauch in unserem Verband angesprochen werden. Dies können Eltern sein, die Informationen über unser Schutzkonzept haben wollen, Betroffene und Zeit*zeuginnen, die von erlebten oder beobachteten Übergriffen berichten wollen oder Medien, die sich für den Umgang mit dem Thema in unserem Verband interessieren.
Grundsätzlich: Jedes Gespräch über das Thema sexualisierte Gewalt ist gut. Nur wenn wir das Thema offensiv und transparent angehen, können wir weitere Übergriffe verhindern. Schweigen schützt die Täter*innen. Nicht die Betroffenen und nicht den Verband.
Trotzdem: Wichtig ist zu wissen, dass ihr NICHT dafür verantwortlich seid allen diesen Bedürfnissen zu begegnen. Wenn ihr euch unwohl oder unsicher fühlt, verweist an eine Vertrauensperson, an die hauptberuflichen Bildungsreferenten im Landesbüro oder an die Präventionsbeauftragte des Bundes.
https://www.vcp.de/pfadfinden/uebersicht-vertrauenspersonen/
Betroffenen macht Harald Wiester das Angebot einer Vernetzung:
betroffenenaustausch-vcp@web.de
Prävention und Aufarbeitung im VCP
Der VCP hat, wie alle Verbände im rdp, seit Jahren ein umfassendes Schutzkonzept vor sexualisierter Gewalt. Dazu gehören unter anderem
- Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses von allen Personen, die direkt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten
- Schulung aller Gruppenleitungen in Prävention
- Vertrauenspersonen, auf Regions- Landes- und Bundesebene, die zu allen Fragen zu Prävention und Intervention beraten und unterstützen
- Interventionsteams auf Landes- und Bundesebene, die (Verdachts-)Fälle bearbeiten.
- Materialien für die pädagogische Arbeit vor Ort.
Trotzdem wissen wir von sexuellem Missbrauch in unserem Verband. Deshalb haben auch wir 2019 einen Aufarbeitungsprozess gestartet. Ein Beirat „Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im VCP“ wurde eingesetzt, der unseren Prozess fachlich begleitet und unterstützt.
https://www.vcp.de/pfadfinden/wer-unterstuetzt-uns-im-aufarbeitungsprozess/.
Die Einrichtung einer externen Anlaufstelle, an die sich Betroffene wenden können, ist in Vorbereitung.
Ziel des Aufarbeitungsprozesses ist es Betroffenen das Recht einzuräumen gehört zu werden und ihnen fair und respektvoll zu begegnen. Außerdem wollen wir lernen was wir zukünftig besser machen können, um Kinder und Jugendliche noch besser zu schützen.
Bei Fragen könnt ihr euch ebenfalls an eure Vertrauenspersonen oder Bildungsreferent*innen wenden.
Außerdem an die Präventionsbeauftragte Esther Koch esther.koch@vcp.de . Presseanfragen verweist bitte an unsere Presse- und Öffentlichkeitsreferentin Lena Dohmann lena.dohmann@vcp.de