Pfadfinden ist eben mehr als wandern, zelten und singen.
Oder doch nicht? Diese Frage beschäftigt den Verband immer wieder, sei es in seinen Gremien oder online in den sozialen Netzwerken. Lena Simosek ist dieser Frage für die anp 1703 auf den Grund gegangen.
Klar gibt es weltweit Unterschiede. Vor allem in den Strukturen und der Bedeutung des Pfadfindens.
In Amerika ist es selbstverständlich, dass der Präsident auf dem nationalen Treffen der Boy Scouts eine Rede hält. Dass ein Donald Trump diese Bühne eher missbrauchte, ging durch die Medien. Ebenfalls durch die Medien ging das Bild von Lucie, der tschechischen Pfadfinderin aus Brno: Mutig und gelassen stellte sie sich (in Kluft) aggressiven Neo-Nazis entgegen. Sogar auf dem Katholikentag war dieses symbolträchtigte Bild präsent.
Pfadfinden in Deutschland aktiv gegen Hetze
Auch in Deutschland mischen Pfadfinder*innen mit: Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) veröffentlicht eine Broschüre „AfD – Für uns keine Alternative!“ Der VCP Hamburg rief dazu auf an einer Gegendemonstration zum G20-Gipfel teilzunehmen. Auch auf unserem Bundeslager fanden zahlreiche Demos statt. Unsere VCP-Bundesversammlung verabschiedete einen Beschluss mit Kritik an der Abschiebepolitik der Bundesregierung. Nicht zu vergessen unsere Kampagne „Auf die Plätze gegen Hetze“.
Pfadfinden ist eben mehr als wandern, zelten und singen.
Was steht in den Ordnungen des VCP?
Sucht man für den VCP nach einer Antwort, scheint man diese in „Aufgabe und Ziel“, Teil der Ordnungen im VCP, zu finden: „Der Verband geht davon aus, dass seine Arbeit notwendig von politischer Bedeutung ist und politische Folgen hat. Im Blick auf die gesellschaftliche Situation sieht der Verband seine Aufgabe darin, durch Förderung von Demokratisierung und Mitbestimmung einen Beitrag zu leisten zur Veränderung der Lebensbedingungen Aller mit dem Ziel sozialer Gerechtigkeit. Er will helfen, Kindern und Jugendlichen soziale, ökologische und politische Zusammenhänge bewusst zu machen, und sie dazu anregen und befähigen, ihre Interessen in Solidarität mit Anderen zu vertreten.“ Teil der Ordnungen ist auch „Zum politischen Lernen und Handeln im VCP“. In der Schlussbemerkung steht folgendes geschrieben: „Die zukünftigen Lebensbedingungen werden zu einem wesentlichen Teil durch die politischen Entscheidungen der Gegenwart vorausbestimmt. Wir bejahen deshalb unsere Verantwortung, solchen Entscheidungen Aufmerksamkeit zu widmen und auf sie Einfluss zu nehmen. Dieses geschieht in der Absicht, in Entsprechung zum Leitziel »Pfadfinderinnen und Pfadfinder für den Frieden« auf allen Ebenen des Verbandes und darüber hinaus tätig zu werden.“
Damit ist doch eigentlich alles klar, oder?
Wie es ist in Kluft auf eine Demo zu gehen lest ihr hier:
#unteilbar Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung!