Alles Lebendige hat eine Seele

Im Hwange National Park erlebten wir noch einmal die afrikanische Tierwelt, diesmal dichter dran an den diversen Wasserstellen und deshalb noch intensiver.
Zurück in Harare besuchten wir ein naturhistorisches Museum und gingen zum ersten Mal auf einen Handwerksmarkt.

In den nächsten drei Tagen erlebten wir als Gäste des Districts das jährliche Osterzeltlager der Provinz Mashonaland im Ruwa River Training Center, wo sich rund 350 Pfadfinderinnen und Pfadfinder trafen. Der District Chatsvi gehörte mit seinen rund 50 Teilnehmenden zu den größeren Teillagern.

Das Programm wurde für die Altersstufen angeboten. Spannend für uns war unsere Aufgabe als Begleitung der Cup-Scouts (7-11 Jahre), die in Ruwa City als soziale Aktion am Supermarkt Müll sammelten.

Die morgendlichen Appelle zeigten eine klare Rollenverteilung der Lagerleitung auf, die niemand in Frage stellte, vielleicht auch deshalb, weil sie stets vom „Spaßmacher“ mit lustigen, musikalischen oder Bewegungseinlagen aufgelockert wurden.
Die fröhliche Lagerfeuerrunde lebte von den Beiträgen der einzelnen Districts, die meist tänzerisch mit Gesang begleitet wurden oder die Sketche vorführten.

Unser Gastgeschenk, ein Riesenschwungtuch, wurde von den Pfadfinderinnen und Pfadfindern des Districts Chatsvi begeistert aufgenommen. Mit oder ohne Tuch: die Spielbereitschaft unserer Gruppe mit den jüngeren Kindern besonders während der Leerlaufphasen im Lager fiel den Leitungen genauso positiv auf wie die Art und Weise des Umgangs mit ihnen, sei es im Gespräch oder bei notwendigen Hilfestellungen

Der letzte Teil unseres Besuchsprogramms führte uns in den Süden in die Nähe der Stadt Masvingo zur nationalen Gedenkstätte „Great Zimbabwe“, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Beeindruckend erzählten die einzigartigen Steinbauten von der Frühgeschichte des Königreichs Zimbabwe im 11. Jahrhundert inmitten einer faszinierenden Berglandschaft und erklärten den Namen Zimbabwe = Haus aus Stein. Das „Lodge at the Ancient City“ ist eine außergewöhnliche Stätte im Stil der alten Steinbauten und das Abendessen dort wird unseren Begleitern des District Chatsvi und uns immer in Erinnerung bleiben.

Das Essen war während der ganzen Zeit einfach toll. Dabei hatten wir unsere Gastgeber vor Herausforderungen gestellt: vegetarisches und veganes Essen sind in der afrikanischen Küche nicht selbstverständlich… Im Lager wurde auf offenem Feuer gekocht und zum Abendessen mehrgängige Menus gezaubert.

Es waren beeindruckende Tage in herzlicher Atmosphäre. Unsere Gastgeber haben sich sehr viel Mühe gegeben, haben ein tolles Programm für uns zusammengestellt. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Der Programmablauf war sehr gut durchdacht:

  • Afrikanische Wildparks und Tiere, eine weite Reise durchs Land zum weltbekannten Naturwunder als Überblick mit touristischen Akzenten in Begleitung von zwei Leiterinnen und einem Leiter des Districts Chatsvi: Diese ersten intensiven Begegnungen mit dem Partner bildeten Vertrauen zueinander. Die drängende Neugier auf ein afrikanisches Land war fürs Erste gestillt und bildete eine Grundlage zum Einlassen auf die weiteren gemeinsamen Programmpunkte
  • Zeltlager mit den Gruppen des Districts: Kennenlernen des aktiven Pfadfindens, Traditionen, Rituale, Leitungsverhalten wurden deutlich und konnten angesprochen werden, die Partnerschaft wurde greifbar für alle Mitglieder des Districts
  • Historischer Einblick in die große Geschichte im südlichen Afrika = anspruchsvoller inhaltlicher Programmteil, ein gemeinsames Kennenlernen und Auseinandersetzen mit einem Teil der Geschichte des Landes.

Wir waren zu Hause bei unseren Gastfamilien und hatten dort einen sehr nahen Einblick in den Alltag der Menschen – einschließlich Ausfall von Wasser und Strom. Wir erlebten ein gemeinsames Zeltlager auf einem Gelände, das vor allem im Sanitärbereich noch einigen Renovierungsbedarf hat, auf dem aber schon eine Menge getan wurde, um darauf zelten zu können.

Wir wissen: Chatsvi – wir kommen wieder! Aber vorher: Willkommen in Wolfsburg! Wir werden versuchen, euch ein ähnlich tolles Programm zu bieten.

Rezept: „Tschakalaka“

Fotos: Leon Fernandez (ZSA), Tarabea Koch, Janina Marschall, Hans-Jürgen Poppek, Merlind Winkelmann, Therese Zimkowsky

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