Wissenschaftliche Aufarbeitung

Was bedeutet institutionelle Aufarbeitung

Unter institutioneller Aufarbeitung versteht man die strukturelle Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt innerhalb einer Institution (zum Beispiel in einer Kirchengemeinde, dem Sportverein oder dem VCP). Neben der Häufigkeit von Missbrauchsfällen in der betroffenen Institution befasst sie sich damit, welche Faktoren sexuellen Missbrauch vor Ort begünstigt haben und wie mit Betroffenen, aber auch den Täter*innen umgegangen wurde. (UBSKM)

ungefähre Zeitachse im Aufarbeitungsprozess

Phase 1
Dezember 2023 bis August 2024

  • Recherchen und erste leitfadengestützte Interviews
  • Aufruf an Zeitzeug*innen und Betroffene Januar 2024
  • Sichtung/Auswertung von Archivbeständen zu bereits bekannten Fällen
  • Vorbereitung weiterer Interviews

Phase 2
September 2024 bis August 2025

  • Durchführung weiterer Interviews
  • Ggf. weitere Aufrufe
  • Fortsetzung/Vertiefung der Archiv-/Dokumentenanalyse
  • Auswertung des Datenmaterials
  • Überprüfung des gewonnenen Datenmaterials

Phase 3
September 2025 – November 2025

  • Auswertung aller erhobenen Daten, Aufbereitung und Veröffentlichung der Ergebnisse des Aufarbeitungsberichts in Form eines Buches

Die Wissenschaftler*innen

Dr. Tinka Schubert

Studium der Soziologie an der Universitat de Barcelona, Promotion zum Thema „Sexualisierte Gewalt an Spanischen Universitäten“ (2015). Seit 2011 Erfahrung in Forschung zur Prävention sexualisierter Gewalt, Forschungsaufenthalte an der Harvard University und Stanford University. Mitbegründerin des Solidarity Network of Victims of Gender Violence in Spanish Universities.

Bernard Könnecke

Diplom-Politologe, Geschäftsführer von Dissens – Institut für Bildung und Forschung (Berlin). Seit 1992 Bildungsreferent in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt Geschlechterreflektierte Pädagogik, insb. Jungen*arbeit. Forschungsschwerpunkte u.a. sexualisierte Gewalt gegen männliche Kinder und Jugendliche, Prävention sexualisierter Gewalt.

Dr. Peter Caspari

Diplom Psychologe; Systemischer Therapeut, Traumatherapeut, Supervisor. Von 1999 – 2022 Mitarbeiter von KIBS [Beratung/Therapie männlicher Betroffener sexualisierter Gewalt]. Seit 2011 wissenschaftliche Tätigkeit am IPP München (v.a. zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Kindesmisshandlung in Institutionen). Praxis- und Forschungstätigkeit zu Prävention von (sexualisierter) Gewalt in pädagogischen Institutionen.

Nicolas Reising

M.A. Politikwissenschaft, seit 2021 wissenschaftliche Hilfskraft beim IPP.

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