Anleitung Hochbeet

Foto: Rahel Bringt

Ein vielfältiger Lebensraum

von Anna Sämisch

Da lassen’s sich die Schnecken schmecken? Nicht in meinem Garten! Hier bin ich diejenige, die den Salat verzehrt. Seit ich ein Hochbeet habe, lasse ich mir das von keinem schleimigen Getier mehr bieten. Im Übrigen gilt hier auch Hausverbot für Wühlmäuse und Maulwürfe. Die dürfen ihre Häufchen gern woanders machen. Wer mir meinen Salat streitig machen will, muss in meinem Kleingarten eine 1 Meter hohe Bretterbastion bezwingen.

Du hast keinen Kleingarten, meinst du? Nicht so tragisch! Zumindest nicht, wenn es um ein Hochbeet geht. Das lässt sich nämlich auch problemlos im Vorgarten, am Wegrand oder auf abschüssigem Gartengelände bauen. Praktisch ist auch, dass man es bequem im Stehen pflegen kann.

Wenn man das Beet mit Glasplatten abdeckt, sprießen die Salate bereits nach den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr. In meinem Fall nutze ich ein ausrangiertes Fenster. So wird das Hochbeet im Nu zum hochgestellten Gewächshaus.
Für alle, denen Salat und Radieschen ohne Schnecken besser schmecken, gibt’s hier die Bauanleitung von Marie-Luise Kreuter. Die ausführliche Version ist in ihrem Buch „Der Biogarten“ nachzulesen.

Wie fängt man an?

Anfangs ist es ratsam, ein Gitter auf dem Boden anzubringen, welches Wühlmäusen den Weg ins Beet versperrt. Danach kann man anfangen, den Holzrahmen des kleinen Gewächshauses zu zimmern. Anschließend werden die Eckpfeiler in der gewünschten Größe gesetzt und Bretter angebracht, sodass ein Beetkasten entsteht. Beton ist hier weder notwendig noch zuträglich, damit das Beet, nachdem es viele Jahre seinen Dienst getan haben wird, vollständig verrotten kann.

Was kommt in den Beetkasten?

Zuunterst empfehlen sich Aststücke und Teile großer Stauden, weil sie eine sehr luftige Schicht bilden, die erst im Laufe der Zeit etwas zusammenrutscht. Sie werden circa einen halben Meter hochgestapelt. Danach kommen 15 Zentimeter Grasschnitt, Stroh und gemischte Gartenabfälle hinzu. Die dritte Schicht besteht aus Erde und misst 10 Zentimeter. Es folgen 25 Zentimeter feuchtes Laub sowie 5 Zentimeter Humus, je nach Vorrat 5 Zentimeter Mistkompost und darüber 15 Zentimeter Grobkompost. Da sich in dieser Schicht die Wurzeln der Pflanzen ausbreiten, dürfen im Grobkompost keine Verrottungsprozesse mehr ablaufen. Den Abschluss bildet eine 15 Zentimeter dicke Erdschicht, die aus Gartenboden und Komposterde besteht.

Ein kleiner Tipp:

Obwohl das Hochbeet mit Mühe fein säuberlich aufgeschichtet wurde, ist es am Ende empfehlenswert, viele Regenwürmer hineinzusetzen. Diese mischen das Beet einmal kräftig durch und düngen es gleichzeitig, so zaubern sie ein geordnetes Chaos. Damit das Hochbeet nicht durch zu viel Sonne austrocknet, kann man die Ränder mit rankenden Pflanzen wie Kapuzinerkresse bepflanzen.
Je vielfältiger und bunter die Pflanzen im Hochbeet und im Garten sind, desto besser! Denn mit jeder Pflanzenart werden Insekten angelockt, die wiederum unterschiedlichen Vögeln und Säugetieren als Futter dienen.

 

Verknallt in Vielfalt

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