Was bedeutet „blind sein“?

von Lena Simosek

Mal kurz die Augen schließen – das reicht nicht, um nachzuempfinden, wie sich Blindheit anfühlt.

In Deutschland leben über eine Million Menschen mit einer Sehbehinderung, etwa 150.000 sind blind. Die Sehbehinderung kann verschiedenste Ursachen haben und kann mit jedem Alter eintreten. So sind einige Menschen von Geburt an blind, andere seit ihrer Kindheit und ein Großteil wegen altersbedingten Erkrankungen des Auges. Eine Erblindung in jungem Alter sorgt dafür, dass diese Menschen einen ausgeprägten Tast-, Hör- und Geruchssinn entwickeln. Die Entfernung zu einem Geräusch kann gehört werden, auch ob die Person beim Sprechen angeschaut wird oder nicht. Gerüche helfen bei der Orientierung oder die Hände und der Tastsinn „ersetzen“ das Sehen. Beispielsweise halten Blinde beim Glas einschenken einen Finger in das Glas um zu wissen, wann es voll ist. Lesen können Blinde mithilfe der Braille-Schrift, bei der von hinten kleine Punktmuster in das Papier gepresst werden. Jedem Buchstaben ist eine Punktkombination zugeordnet. Die erhabenen Punkte werden von links nach rechts gelesen. Beim Schreiben drückt man die Punkte von hinten ins Papier – also spiegelverkehrt.

Probiert das doch mal aus!
Verbindet euch die Augen, versucht ein Glas einzuschenken oder euch im Gruppenraum zurechtzufinden, verschiedene Alltagssituationen können eine besondere Herausforderung darstellen. Ihr könnt auch eine Nachricht in Braille-Schrift verfassen und die dann gemeinsam „entschlüsseln“. Am Ende könnt ihr in der Gruppe darüber sprechen, welche Probleme sich ergeben haben und wir ihr diese bewältigt habt. Was wären besondere Herausforderungen auf Fahrt und Lager?

Weitere Gruppenstundenideen zum Thema Inklusion findet ihr in der Handreichung „Und alle machen mit! – Pfadfinden – ein inklusives Angebot“, die ihr auch über F&F bestellen könnt.

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