Adventsimpuls für den ersten Advent

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Wie? Ist denn schon Weihnachten? Eben habe ich mich doch gerade über die ersten bunten Herbstblätter gefreut… Und auf einmal sind die Adventskalender fast schon ausverkauft, es schneit und auf den Plätzen in den Städten sind die Buden für die Weihnachtsmärkte fast fertig aufgebaut. 

Der Advent kommt irgendwie immer ein bisschen überraschend zu einem; so ganz ohne Vorlauf. Aber dieses Jahr scheint alles ein bisschen mehr aus der Fassung zu sein. Zu viel wollte und will das Jahr von mir haben und an schlechten Tagen kann ich manchmal den Schmerz der Welt kaum ertragen. Und eigentlich habe ich noch keine Zeit für Advent…

Im Christentum bedeutet die Adventszeit die Erwartung auf Weihnachten, auf die Geburt von Jesus. Das Thema Warten auf das Wunder ist dann oft zu hören. Warten. Zum Ende des Jahres nochmal runterkommen, entschleunigen und einmal den Blick auch auf sich selbst richten. Das fällt im Alltag oft hinten runter. Und so fühle ich mich dann ein bisschen ertappt, weil ich doch weiß, dass mir manchmal die Muße, das Warten, auch guttun würde.  

Das Abkreuzen der Tage, das Öffnen der Türen vom Adventskalender, all das ritualisiert dieses Warten. Und manchmal tut mir dann doch gut kurz innezuhalten. 

Ich wünsche uns in diesem Advent ab und zu solche Momente. Wo wir es schaffen kurz innezuhalten und es zuzulassen, dass wir nicht immer im Hamsterrad rennen müssen. 

Eine kleine Weihnachtsgeschichte über das Warten…

„Mamaaaa? Wie lange ist es noch bis Weihnachten?“, ruft Bente aus dem Kinderzimmer. Manchmal, wenn man sich sehr auf etwas freut, dann kann man es gar nicht mehr erwarten und man ist außerdem sehr aufgeregt. So wie Bente. Die Eltern von Bente werden mindestens zweihundert Mal am Tag gefragt, wann endlich Weihnachten ist. Dabei dauert es wohl noch ein paar Tage. Das weiß Bente ja, denn in der Küche hängt ein Adventskalender. Und es sind noch sooo viele Türchen zu, die Bente am liebsten alle auf einmal öffnen möchte. Das geht aber leider nicht. Denn dann vergeht die Zeit auch nicht schneller. Hat Mama gesagt.
Bente ist schon fünf Jahre alt und versteht das. Trotzdem ist das Warten auf Weihnachten langweilig. Bente mag Weihnachten und den Heiligen Abend so sehr! Sogar noch viel mehr als den eigenen Geburtstag, obwohl das ja eigentlich gar nicht mehr geht.
Aber wenn das Christkind kommt, und der Baum so toll geschmückt ist und alle schöne Lieder singen, UND wenn Bente das geschenkt bekommt, was auf dem selbstgebastelten Wunschzettel steht … ja, das ist der allerbeste Tag des Jahres. Und deswegen kann Bente es fast nicht aushalten, bis es endlich soweit ist. Am 24. Dezember, da wurde Jesus geboren. Das ist schon so lange her, dass selbst die Großeltern da noch nicht gelebt haben. Und im Advent, da wartet man darauf, dass Jesus Geburtstag feiert und den Menschen der liebe Gott auf die Erde geschickt hat. Auch das weiß Bente schon. Und damit das Warten etwas schöner wird, backen Bente und die Eltern in der Adventszeit viele leckere Plätzchen. Da gibt es aber auch noch ganz viele andere Dinge, die die Familie gern in der Vorweihnachtszeit macht.
Zuerst werden die Malstifte herausgeholt, das sind ganz schön viele in allen möglichen Farben, die man sich nur vorstellen kann! Damit werden dann Engelchen in der Schneekugel ausgemalt. Bente stellt sich vor, wie die Engel gerade backen, denn gestern sah der Himmel ganz toll rosa aus. Und dann backen die Engelchen die allerbesten Plätzchen, die man sich nur vorstellen kann.
Und weil Bente schon bis mindestens 35 zählen kann, werden die Punkte auf dem nächsten Blatt verbunden. Mal sehen, was das wird…
Später hat Mama eine lustige Idee. Sie machen gemeinsam ein Weihnachtslied-Wortsuchspiel. Das ist ein bisschen kniffelig, aber Bente kennt das Lied „O Tannenbaum“, denn es ist Bentes Lieblingsweihnachtslied und das Suchspiel macht riesigen Spaß. Zum Schluss malen sie den Weihnachtsbaum aus, mit ganz vielen bunten Kugeln.
Basteln findet Bente ganz toll. Und deswegen schnappen sie sich viel buntes Papier, Filz und ihre glitzernden Edelsteine. Ihr fragt euch, was sie daraus machen?
„Hui, ist das toll geworden!“, staunt Bente und sieht sich an, was für tolle Weihnachtskarten entstanden sind. Da werden sich die Großeltern bestimmt freuen! Und Luca natürlich auch.
Bentes Lieblingsmärchen ist Rotkäppchen. Bente schnitzt aus einer Kartoffel einen schönen Stempel, mit dem ganz viele Bäume auf ein großes Blatt Papier gedrückt werden. Das ist Rotkäppchens Wald, da ist sich Bente sicher. Und welches ist euer Lieblingsmärchen?
Plötzlich fängt es an zu schneien. Bente liebt Schnee und schaut den Flöckchen zu, wie sie lustig tanzen. Hoffentlich schneit es so viel, dass Bente und Luca einen Schneemann bauen können! Und bis es soweit ist, malt Bente ein Bild mit kleinen Schneemännern, die den Schnee genau so schön finden wie Bente. Mit Fingerfarbe werden dann noch ganz viele Flocken auf ein blaues Blatt Papier gedrückt.
Bente hat gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Morgen ist schon der Heilige Abend! Die Wartezeit wurde mit vielen tollen Kunstwerken vertrieben, auf die Bente ziemlich stolz ist, denn sie sind sehr bunt geworden.
Jetzt kann Weihnachten kommen. Und das Warten findet Bente gar nicht mehr so langweilig, nein, es hat sogar richtig Spaß gemacht! Aber aufgeregt, das ist Bente immer noch. Und das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, findet Bente.

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