Vielseitig, gut gelaunt und ziemlich heiß, so hat der Verband Christlicher Pfadfinder*innen Hessen (VCP-Hessen) vom 7.- 9. Juli 2023 sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Ein Zeltlager in Hofheim unter dem Motto „50 Jahre unterwegs“ sollte es sein und unterwegs waren einige, um beim Feiern zu helfen.
Kein Jubiläum ohne Festakt
Bei aller Wiedersehensfreude, auf einem Jubiläum muss es doch auch ein bisschen formell zugehen. Und so startete der Fest-Samstag nach einer langen Freitagnacht voller Pfadilieder dann auch mit Reden und Grußworten aus Politik und Kirche. Für die EKHN war stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf auf der Bühne und verband die Grüße der Landeskirche mit ihren Erinnerungen an ihre Zusammentreffen mit den Pfadis aus dem VCP-Hessen – eine warmherzige, persönliche Rede, die den Pfadis sichtlich Freude machte. Als roter Faden aller Reden ließ sich auch erkennen: Die Jugendarbeit des VCP-Hessen hat Bedeutung – nicht nur für die Freizeitgestaltung. Gerade in diesen Gruppen können junge Menschen Gemeinschaft erleben, Demokratie lernen und sich ausprobieren. Es wird Gesellschaft gestaltet. Eine wichtige Aufgabe für den Verband als Bildungseinrichtung.
„Wir stehen auf Euren Schultern“
50 Jahre evangelisches Pfadfinden sind undenkbar, ohne die Menschen, die sich engagiert haben und engagieren. Sie haben den Verband geprägt, Räume geschaffen und Entwicklung ermöglicht und tun es noch heute. „Wir stehen auf Euren Schultern“, so VCP-Bundesvorstand Peter „flip“ Keil. „Und doch hat jede Generation ihre Weise und ihre Themen.“ Das macht den Verband zukunftsfähig. „Gogo und Geli“ (Hans Helmut Hauf und Angelika Rothmayer) zeigten dann in einem humorvollen Ausblick und Rückblick, was sie sich wünschen für die nächsten 50 Jahre und wie das so war, kurz nach der Fusion. Wie man Demokratie lernen kann, durch nicht allzu ernst gemeinte Anträge oder wie das allererste, gemeinsame Bundeslager lief. Damit ging dann das allgemeine Erinnern los.
Alte Erinnerungen auffrischen
Umarmungen, Lachen und jede Menge „Schön-dich-zu-sehns“, die Stimmung des Samstags in Hofheim war fröhlich. Man traf sich im Schatten zum Plaudern, in einer der Jurten zum Essen oder vor der kollektiven Ausstellung, in der auch Erinnerungsstücke aus eigenen Kellern und Dachböden aufgehängt wurden. Vor Arbeitshilfen in Schreibmaschinenschrift oder Zugleitschildern von Sonderzügen, fiel häufig ein „Weißt du noch?“. Und es gab spannenden Erfahrungsaustausch: Wie war Euer World Scout Jamboree 87? Wie wird unseres in diesem Jahr werden?
Neue Erinnerungen schaffen
Bei aller Nostalgie – ein Jubiläum braucht auch Programm. Also konnte man zum Beispiel im ThinkTent, den VCP-Hessen für die nächsten 10 Jahre „weiterdenken“. Sportlich Orientierte, übten sich derweil im Volkstanz oder sahen der VCP-Auswahl beim Verlieren im Ringspiel gegen die Auswahl der Heliand-Pfadis aus Frankfurt zu. Später dann war die Bühne Zentrum des Geschehens: Little Pink, eine Gruppe aus den eigenen Reihen, experimentierte mit typischen Pfadiliedern in neuem Gewand und eigenen Songs und Belqis überzeugte mit ihrer unverwechselbaren Musik. Und auch die Foreign Feathers – deren aktive Pfadi-Zeit schon etwas zurück liegt – können es immer noch. Die Nacht in der Jurten-Oase startete mit einer Singerunde und vielen Gesprächen und endete für einige erst kurz vor dem Gottedienst am Sonntag morgen. Pfarrer Markus Krieger führte dabei über einen Barfußpfad zu verschiedenen, biblischen Perspektiven auf 50 Jahre unterwegs. Alles zusammen ein tolles Wochenende, das sicher Gesprächsstoff beim nächsten Jubiläum sein wird.
Hintergrundinfo:
Der Verband Christlicher Pfadfinder*innen entstand im Jahr 1973 als Zusammenschluss des Evangelischen Mädchen-Pfadfinderbundes (EMP), des Bundes Christlicher Pfadfinderinnen (BCP) und der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands (CPD). Alle drei Vorläuferverbände blicken auf eine lange eigene Tradition zurück.
