Pfadfinder*innen unterzeichnen Vertrag zur unabhängigen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Foto: Peter Keil

Kassel, 12. Dezember 2023 

Der Aufarbeitungsprozess des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e.V. hat einen wichtigen Meilenstein genommen: Soeben wurde der Vertrag zur Durchführung des Forschungsvorhabens mit dem Forschungsteam von IPP und Dissens unterzeichnet.

Die Bundesversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium des VCP, hatte bereits im Juni die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im VCP beschlossen.

Der unabhängige wissenschaftliche Beitrag zur Aufarbeitung im VCP wird durch das IPP (Institut für Praxisforschung und Projektberatung) und Dissens – Institut für Bildung und Forschung erfolgen. Beide Institute verfügen über jahrelange Expertise mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Institutionen, beispielsweise durch ihre Beteiligung an der Forumsstudie der EKD.  Die Führung und Leitung des Aufarbeitungsprozesses liegt bei den beiden Vertragspartnern. Die Institute übernehmen die Verantwortung für das Forschungsdesign, die Auswahl der Zugänge zum Forschungsfeld, die Auswahl der Quellen, die Datenerhebung sowie Datenauswertung.

„Wir sehen dem Aufarbeitungsprozess mit Zuversicht entgegen und vertrauen darauf, dass das Forschungsteam wertvolle Erkenntnisse gewinnen wird, um den VCP zu einem sichereren Ort für alle Mitglieder zu machen. Durch Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im VCP übernimmt der VCP Verantwortung für seine Vergangenheit. Gleichzeitig will der Verband aus den Erkenntnissen für die aktuelle Präventionsarbeit lernen,“

so Peter „flip“ Keil aus dem VCP-Bundesvorstand.

Weitere Informationen zum Aufarbeitungsprozess des VCP gibt es unter https://go.vcp.de/Aufarbeitung

Einladung zur Pressekonferenz

Die Pressekonferenz mit dem Aufruf an Betroffene und Zeitzeug*innen wird am 15. Januar 2024 stattfinden.

Montag, den 15. Januar 2024, 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr

in der VCP- Bundeszentrale, Wichernweg 3, 34121 Kassel

oder ONLINE nach Anmeldung

Pressefoto

Bild: Unterzeichnung des Vertrags zur Durchführung des Forschungsvorhabens (v.l.n.r.) Dr. Tinka Schubert und Dr. Peter Caspari vom IPP, mit Peter „flip“ Keil, Bundesvorstand des VCP und Louisa Kreuzheck, Präventionsbeauftragte und Bildungsreferentin des VCP

Bei Veröffentlichung bitten wir um die Quellenangabe „Foto: VCP/Peter Keil“.

Hintergrund

Im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e.V. sind bundesweit rund 20.000 (junge) Menschen in 650 Stämmen (Ortsgruppen) aktiv, rund 5.000 engagieren sich als ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Mit seiner Arbeit erreicht der VCP jedoch noch viele mehr.

Die Kinder- und Jugendarbeit im VCP ist ein Ort für non-formale Bildung und leistet einen wichtigen Teil für gesellschaftliche Teilhabe und gelingende Lebensführung. Erziehung zu Toleranz und Demokratiefähigkeit, Schutz von Natur und Umwelt, die Orientierung am Evangelium, Internationalität, aber auch Spaß am Abenteuer, Fahrt und Lager sind Schwerpunkte der Arbeit im VCP.

Seit 2005 sind Prävention und Intervention, seit 2019 Aufarbeitung sexualisierter Gewalt Prioritätsthemen der Verbandsarbeit. Neben intensiver Schulungs- und Präventionsarbeit im aktiven Verband ist die externe, wissenschaftliche Aufarbeitung sogenannter Altfälle der nächste logische Schritt für den VCP.

Der VCP bildet zusammen mit vier weiteren Verbänden (BdP, PSG, DPSG, BMPPD) den Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände. Dieser ist Mitglied im Deutschen Bundesjugendring (DBJR). Rund sechs Millionen Kinder und Jugendliche sind in den Jugendverbänden und -ringen zusammengeschlossen und engagiert. Der VCP ist außerdem in der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej) vertreten und aktiver Teil der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Pressekontakt

Lena Dohmann – lena.dohmann@vcp.de – 0162 250 76 80

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