Beitrag zum Nachruf auf Ulrich Bauer

Hans Peter von Kirchbach                                 30. Juni 2023

Tiefe Trauer und Bewegung waren meine Gefühle, als ich von Ulrichs Tod hörte.

War es doch erst wenige Monate her, als ich Elke und ihn zusammen mit Christoph Maurer in Witterschlick besucht habe.

Es ging ihm da nicht sehr gut, aber wir konnten ein Stück zusammen gehen und intensiv miteinander sprechen. Die Themen waren nicht so unterschiedlich, wie in unserer gemeinsamen Zeit im VCP.

Wir arbeiteten in der Bundesleitung zusammen, begegneten uns regelmäßig auf Bundesversammlungen, haben zu unterschiedlichen Zeiten als Bundesvorsitzende im Verband Verantwortung getragen.

Ulrich Bauer war aus meiner Sicht ein Glücksfall für den VCP.

6 Jahre hat er als Bundesvorsitzender zunächst mit Brigitte Kühntopf, dann mit Eva Maria Pietzcker den Verband geführt.

Menschlich integer, breit respektiert, führungserfahren, integrativ, so begann er zu arbeiten und zu wirken, mit Brigitte und ihm an der Spitze konnte sich der VCP nach einem Jahr mit einer kommissarischen Bundesleitung schnell konsolidieren. Auch in seiner zweiten Amtsperiode, der Zeit mit Eva wurde der Verband souverän gesteuert, mag das Fahrwasser hin und wieder unruhig gewesen sein.

Ich denke, dass das Bestreben, zur Bewahrung der Schöpfung persönlich und mit dem VCP einen Beitrag zu leisten, sein wichtigstes Anliegen und Leitthema war.

Wissenschaftlich fundiert, ruhig und sachlich argumentierend, die Menschen im Blick behaltend, so warb er erfolgreich in unserem Verband, sich dieses Bestreben zu eigen zu machen.

Sein Pfadfindertum lebte er leidenschaftlich. Er suchte das Abenteuer, liebte das einfache Leben, lebte seine musische Begabung.

Stets wurde er von seiner Frau Elke begleitet, die ihn in seinem Amt stützte und darüber hinaus viele eigene Akzente in den VCP eingebracht hat.

Manche Aktivitäten führte er nach seiner Zeit als Bundesvorsitzender weiter. Der VCP hat ihn nicht losgelassen.

Ich kann mich an zwei seiner Besuche bei mir zu Hause besonders gut erinnern. Wir durchsuchten zusammen meine Akten, um Beiträge für das Archiv des VCP zu sammeln. Wir prüften Ordner, Papiere, Tagebücher, Chroniken. Beim nächsten Besuch durchstöberten wir alte Schallplatten mit Liedern der Jugendbewegung, die ich gesammelt und ihm überlassen habe als Grundlage für ein neu zu schaffendes Liederbuch, das den VCP ungemein bereichert hat.

Vieles, was der VCP über seine Geschichte weiß, ist von ihm zusammengetragen worden.

Regelmäßig hat er, solange die Kräfte reichen, an den Treffen der Älterenschaft teilgenommen und mit Elke zusammen mit eigenen Beiträgen diese Treffen bereichert.

Sein dauerhaftes Interesse schloss intensiv auch den Zeltplatz Groß-Zerlang und die Stiftung „evangelisches Pfadfinden“ ein.

Ich werde ihn in guter Erinnerung behalten, als überzeugten Pfadfinder, als unablässigen Sucher, als tatkräftige und überzeugende Führungspersönlichkeit, als langjährigen Weggefährten in schwieriger Zeit.

Nun hat er seine letzte große Fahrt angetreten.

Wir vertrauen ihn der Gnade unseres Herrn an.

Lebe wohl alter Freund und Gut Pfad

Hans Peter von Kirchbach (HP)

VCP-Blog