von Vera Steinberg und Jakob Krueger
Alkohol ist ein umstrittenes Thema. Auf manchen Veranstaltungen wird gebechert ohne Ende, auf anderen herrscht dagegen eine strikte Limonadenliebe.Schon auf dem Ersten Freideutschen Jugendtag 1913 wurde heiß darüber diskutiert, den entsprechenden Zusatz zu alkohol- und nikotinfreien Veranstaltungen unterzeichneten nicht alle Bünde. Alkohol pro oder contra? Vera und Jakob haben eine ganz klare Meinung.
PRO
Für mich ist der maßvolle Alkoholkonsum in Kluft und
Halstuch kein Problem. Natürlich immer unter Einhaltung des Jugendschutzgesetzes und nicht vor Kindern.
Auch finde ich die Regelung gut, bei den Pfadis keinen
harten Alkohol auszuschenken.
Wenn das gegeben ist: Warum denn nicht? Als Leiter*innen
verbringen wir viel von unserer Zeit damit, für die Kinder
zu planen und zu organisieren. Wenn dann abends am
Lagerfeuer ein paar Bier getrunken werden, beginnt unser
Feierabend und ich finde es schön, wenn man dabei etwas
Alkohol trinken kann.
Generell bin ich kein Fan von Verboten. Mir irgendwo im Wald verstecken und heimlich Wodka exen. Ebenso finde ich es wichtig, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol vorzuleben. Ja:
man kann diesen in Maße genießen. Und wenn ich
am liebsten mit Gesang und Gitarre! vs
Auch verkochter Alkohol im Tschai kann für trockene Alkoholiker*innen zum Problemwerden und zu Rückfällen führen.
Deshalb immer eine alkoholfreie Alternative anbieten!
Kontra
Alkohol ist etablierter Bestandteil des Beisammenseins. Manch
eine*r weiß schon gar nicht mehr, wie man ohne Alkohol Spaß
haben kann. Ich finde, Pfadfinden könnte dagegen ein alkoholfreier Ort sein – denn wir brauchen keinen. Genauso, wie wir keine Handys auf Fahrt brauchen und keine Plastikzelte.
Die Gefährlichkeit von Alkohol ist hinlänglich bekannt. Aber selbst ein „geregelter“ Umgang ist nicht wünschenswert – denn was hilft es im Ernstfall nur eine Person auf dem Lagerplatz zu haben, die nüchtern ist? Angetrunken ist nicht viel besser als betrunken, nur umgänglicher. Auch deswegen ist Alkohltrinken vor Unter-16-Jährigen keine Option. Und werden dann 15-Jährige wie beim letzten Bula von der Singerunde ausgeschlossen, weil die R*Rs ein Bier trinken wollen? Oder wird sehnsüchtig darauf gewartet, dass die Kleinen endlich ins Bett gehen? Und selbst wenn der Konsum nur unter Erwachsenen stattfindet – wollen wir uns wirklich mit Alkohol präsentiere? Ist das der Eindruck, den wir als Pfadfinder*innen hinterlassen wollen?
Viele Fragen – eine Antwort: Alkohol und Pfadfinden passen (für mich) einfach nicht zusammen – und damit auch Alkohol in Kluft oder Halstuch. jk