Ihr seid doch Ihr seid doch alle irre!

Foto: Natascha Sonnenberg

von Johannes Malinowski

Wir Pfadfinder*innen reduzieren uns oft auf das Wesentliche. Bei uns lebt der Minimalismus! Das hat in den Gruppen und Stämmen mitunter ordentlich Zoff-Potenzial. Das Gleichgewicht zwischen Einfachheit und Bequemlichkeit ist nicht leicht zu halten. Zwischen Plastikpfadfinder*in und irrem Nerd.

Das beginnt bei der Frage, wie viel Gepäck für das Lager nötig ist und wie viel Kilometer Wanderung pro Tag möglich sind.

Jede Gruppe ist nur so stark, wie ihr schwächstes Mitglied, heißt es immer. Aber: wer nicht gerne weit und lange wandert, ist nicht unbedingt schwach, sondern manchmal einfach nur faul. Und wer bei Minus 20 Grad lieber im Haus schläft als im Zelt, ist kein Weichei, sondern mag es halt lieber bequem.

Dem gegenüber stehen die Irren: Der Schnee kann gar nicht so hoch sein, dass man sein Zelt nicht aufschlägt. 50 Kilometer Wanderung mit tausend Höhenmetern am Tag in kurzer Lederhose mit hochgekrempelter Kluft? Pah! Und das Ziel der nächsten Wochenendfahrt erreichen wir eh besser mit der Bahn als mit dem Auto. Die Fahrt mit den Öffentlichen würde zwar zwei Stunden länger dauern und einige Nerven mehr kosten. Aber als Pfadfinder*in macht man das halt so. Amen!

Ironie aus, hier kommt etwas Futter für die nächsten Diskussionen:

  • Wandern oder Bus fahren?
  • Im Zelt schlafen oder in einem festen Haus?
  • Rucksack oder Koffer?
  • Feuer oder Gas oder Strom?
  • Taschenlampe oder Petroleumleuchte?
  • Kanu oder Motorboot?
  • Gitarre oder Bluetooth-Lautsprecher?
  • Chili con Carne oder Ravioli aus der Dose?
  • Teebeutel oder Instant-Tee aus dem Discounter?
  • Dixi oder mit dem Spaten im Wald?
  • Luftmatratze oder Isomatte?
  • Fertige Kohtenkreuze oder selbstgebaute?
  • GPS-Gerät oder Kompass?
Foto: Natascha Sonnenberg
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