von Anna Sämisch
In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts machten rätselhafte Bilder die Runde, sogenannte Stereogramme. Obwohl sie wie eine sinnlose Ansammlung von Pixeln aussehen, erfreuten sie sich großer Beliebtheit.
„Stereo“ bedeutet „räumlich“. Die Bilder heißen so, weil beim Betrachten ein räumlicher, dreidimensionaler Eindruck entsteht. Vielleicht kennst du das Wort „stereo“ schon vom Musik hören. Wenn zwei Kopfhörer oder Musikboxen verschiedene Tonspuren eines Liedes wiedergeben, erzeugen sie einen räumlichen Klang. Für dreidimensionales Sehen braucht es statt zwei Kopfhörern zwei Augen, die verschiedene Bilder wahrnehmen. Dass die Welt um dich herum dreidimensional erscheint, liegt also daran, dass deine beiden Augen minimal unterschiedliche Bilder wahrnehmen, die im Gehirn zu einem Gesamtbild verschmelzen.
Kling irrsinnig? Du kannst den Mechanismus selbst testen, indem du einen erhobenen Zeigefinger wenige Zentimeter vor deine Nase hältst. Was kannst du beobachten, wenn du nun mit deiner freien Hand abwechselnd das rechte und das linke Auge zuhältst?
Was verändert sich, wenn du den Zeigefinger weiter von der Nase entfernt hältst? Den beobachteten Effekt kannst du nutzen, um deine Sinne absichtlich auszutricksen.
Und So geht’s
Halte das Stereogramm mit beiden Händen vor deine Augen, sodass das Papier die Nasenspitze berührt! Im Stereogramm sind zwei Bilder leicht versetzt übereinandergelegt. Du kannst nur dann ein dreidimensionales Bild sehen, wenn du auf einen gedachten Punkt hinter dem Stereogramm schaust. Stell dir deshalb vor, durch die anp hindurch entspannt in die Ferne zu schauen! Nun vergrößerst du langsam den Abstand zwischen der anp und deinen Augen. Was kannst du im Pixelchaos erkennen?