Becci erklärt: Die Up- and Downsides von Zimmerpflanzen

Foto: Silas Bahr

von Rebecca Haugwitz

In den letzten Jahren haben Zimmerpflanzen einen regelrechten Hype erlebt. Von der eleganten Monstera bis hin zur pflegeleichten Efeutute finden sie sich in zahlreichen Wohnungen von Pflanzenliebhaber*innen wieder. Wer hätte nicht gern einen eigenen kleinen Heim-Dschungel? Doch hinter der grünen Fassade verbirgt sich leider oft eine weniger nachhaltige Realität.

Viele Zimmerpflanzen werden in (sub)tropischen Gebieten kultiviert. Der Anbau und Handel dieser exotischen Gewächse können schwerwiegende ökologische Folgen haben. Nicht selten wird Raubbau betrieben, um den wachsenden Bedarf zu decken. Und Pflanzen, die in Gewächshäusern kultiviert werden, sind oft einem Cocktail aus Pestiziden und Düngemitteln ausgesetzt. Der intensive Einsatz dieser Chemikalien belastet nicht nur die Umwelt, sondern kann auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier haben.

Um hier Licht ins Dunkel zu bringen, wurde der Pflanzenpass eingeführt. Dieses Dokument soll Auskunft über den Ursprung der Pflanze geben. Allerdings bleibt oft unklar, ob die Pflanze zuvor in einem anderen Land kultiviert wurde, denn wirklich vermerkt wird in der Regel nur das Land, in dem die Pflanze zuletzt kultiviert wurde. Ihr tatsächlicher Ursprung liegt damit weiter im Dunkeln. Dies erschwert es Verbraucher*innen, eine wirklich informierte Entscheidung im Sinne der Nachhaltigkeit zu treffen.

Trotz dieser Herausforderungen müssen wir aber nicht auf Zimmerpflanzen verzichten. Es gibt durchaus Möglichkeiten, nachhaltig mit dieser Leidenschaft umzugehen:

  1. Regionale Alternativen! Es muss ja nicht immer exotisch sein, unsere heimische Pflanzenwelt hat auch einiges zu bieten. Die sind dann auch direkt an die klimatischen Bedingungen bei uns angepasst.
  2. Nachhaltiger Anbau! Hierfür gibt es verschiedene Zertifikate, die auf ökologisch verträgliche Anbaubedingungen hinweisen. Doch Vorsicht, auch hier gibt es Labels, die mehr mit Schein als Sein arbeiten. Das ZDF Magazin Royale hat zuletzt in der Sendung vom 02. Februar 2024 zum Beispiel aufgedeckt, dass nicht alle Zertifikats-Vergeber*innen die Gartenbauunternehmen auch wirklich überprüfen. Schaut also mehr auf die Label von beispielsweise Naturland, Bioland oder Demeter, denn die sind bei der Vergabe sehr streng.
  3. Macht es selbst! Mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit ist es gar nicht so schwer, Pflanzen zu Hause selbst großzuziehen. Da kann es auch gern mal exotisch werden – schmeißt zum Beispiel einfach mal den Kern der Avocado nicht in den Müll, sondern versucht, ihm euer eigenes Avocadobäumchen zu entlocken! Wir haben hierzu sogar ein Video gedreht, schaut rein!
  4. Eine weitere Idee, die sogar gruppenstundentauglich ist, findet ihr auf dem Blog: eine Pflanzentauschbörse!
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