Buchrezension: Nein zu Rassismus – von Black Lives Matter bis Klimagerechtigkeit von Valentina Gianella

Foto: Franziska Lauer

Das Buch „Nein zu Rassismus“ von Valentina Gianella behandelt die Geschichte des Rassismus, seine Entstehung und den traurigen Aspekt, dass auch gerade Heute noch Rassismus ein sehr großes und erschütterndes Thema ist.

In ihrem Buch beschreibt die Autorin in erster Linie die rassistischen Übergriffe und Gewalttaten aus der Vergangenheit in der USA. In mehreren Zeitstählen erläutert sie unter anderem die Geschichte des Rassismus, angefangen bei der Sklaverei und die Migrationsgeschichte des Menschen seit seiner Entstehung. Ich finde es ansprechend, das die Autorin im Zusammenhang mit der Besiedelung der Welt durch den Menschen ausgehend von Afrika, darauf aufmerksam macht, das es keine „Rassen“ gibt und alle Menschen ursprünglich aus Afrika stammen. Mit diesem Wissen als Grundlage steht fest das der Gedanke von einer überlegenen und einer minderwertigen „Rassen“, von Grund auf falsch ist.

Sie legt vor allem großes Augenmerk auf die Diskriminierung und die Gewalttaten, die People of Color (PoC) widerfahren sind, um so die schwere von Rassismus aufzuzeigen. Hinzu kommt der systematische Rassismus, von dem PoC immer noch betroffen sind, obwohl auf dem Papier eine Gleichberechtigung existiert. In diesem Zuge geht die Autorin auf die Allgemeinen Menschenrechte ein, die allen Menschen die gleichen Rechte von Geburt an zusprechen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung. Doch faktisch existiert diese Gleichberechtigung nicht und das zeigt die Autorin anhand von mehreren Studien auf. Ich finde es immer wieder erschreckend, was für Hürden PoC überwinden müssen um um Gleichberechtigung zu erreichen.

Dabei spielt White Privileg eine große Rolle. Weißen Menschen ist oft nicht bewusst welche Vorteile sie durch ihre Hautfarbe besitzen. White Privileg ist gerade auch heute ein weit verbreitetes Problem, was tief mit Vorurteilen verbunden ist. Jede*r besitzt Vorurteile, auch wenn wir es uns oft selbst nicht eingestehen wollen, da diese Vorurteile oft unterbewusst entstehen. Vorteile helfen uns Situationen einzuordnen. Wichtig dabei ist, die kritische Hinterfragung der eigenen Vorurteile!

Zum Ende hin schlägt die Autorin den Bogen zum Klimawandel und der zu erwartenden Wanderungen der Bevölkerung. Zu Beginn der Menschheitsgeschichte haben solche Wanderungen Aufgrund der sich ändernden klimatischen Bedingungen stattgefunden und sich über mehrere Jahrhunderte und Generationen hin erstreckt. Bei den Prognosen zum Klimawandel sagt die Autorin, müsse man davon ausgehen, dass sich diese zu erwartenden Wanderungen innerhalb einer Generation, also 25 Jahren abspielen werden. Laut der Autorin ist der Klimawandel mit all seinen Folgen eine stetige Ausbeutung der Erde, die nicht die Zeit hat, sich zu regenerieren. Klimagerechtigkeit zeigt die Autorin als ein ebenso gravierendes Problem auf, da der Klimawandel vermehrt Regionen betrifft, die nur wenig Schuld an der Herbeiführung der Klimakatastrophe haben. Als Beispiel führt die Autorin hier Länder aus dem globalen Süden auf. Durch den Klimawandel müssen immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen, wodurch der Druck auf die sozialen Systeme stärker wird. Dies hat wiederum Furcht und die Angst vor Ressourcenknappheit zur Folge, wodurch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit weiter zunimmt.

Die Autorin zeigt unter anderem die schlimmen Folgen des Klimawandels auf und die damit einhergehende Wichtigkeit von Klimagerechtigkeit.

Das Buch ist ein großer Rundumschlag wie Rassismus entstanden, wie er in den gesellschaftlichen Systemen verankert ist und wie Rassismus und Klimawandel miteinander verknüpft sind. Dafür dass das Buch nicht gerade viele Seiten hat und dazu noch einige Illustrationen vorhanden sind wird doch sehr viel Inhalt rübergebracht. Ich finde dass viele Details genannt werden aber dafür leider oft die Verbindungen zwischen den einzelnen Ereignissen oder Themenfehlen zu kurz kommen.

Ich finde es gut wie die Autorin die Thematik behandelt und die unterschiedlichen dazugehörigen Bereiche eingebunden hat.

Leider ist meiner Meinung nach das Werk nicht ordentlich Korrektur gelesen worden und oft wiederholt die Autorin schonmal Gesagtes mehrfach, was ich sehr schade finde.

Alles in allem finde ich das Buch jedoch eine gute Grundlage, um sich mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen, da es sich mit der Grund Problematik von Rassismus in der Vergangenheit und Heute auseinandersetzt.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat sind die Illustrationen die immer wieder die behandelten Themen aufgreifen.

von: Paula Thum

 

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