Gruppenstundenidee: Interview mit der Bibel

Gottesdienst an der KreuzwieseFoto: Matthias Tschöpe Gottesdienst an der Kreuzwiese

Viele biblische Geschichten wurden mündlich weitererzählt, bevor sie schließlich aufgeschrieben worden sind. Ähnlich wie beim Spiel „Stille Post“ verändern sich die Geschichten durch dieses Weitererzählen. Da eine weitererzählte Geschichte keine genaue Dokumentation eines Ereignisses ist, bleiben oft Fragen offen. Wir wissen zum Beispiel aus der Bibel nicht, wie alt Josef bei der Geburt Jesu war, wie er aussah, wie er sich gefühlt hat und ob Maria seine Traumfrau war – oder ob vielleicht die Eltern die Verlobung der beiden arrangiert haben!

Wir haben aber dank unserer Vorstellungskraft Bilder von Josef in unserem Kopfkino – jedoch sieht jede*r seinen*ihren eigenen, individuellen Film. Und jetzt wird es spannend, denn diese individuellen Kopfkinofilme bildet die Grundlage für ein Interview mit der Bibel:

01. Lest eine biblische Geschichte und klärt ggf. Sachfragen!

02. Wählt euch eine Person dieser Geschichte aus und versucht euch in diese Person hineinzuversetzen!

03. Interviewt euch gegenseitig: Eine*r ist eine Person aus der biblischen Geschichte und eine*r Reporter*in. Beantwortet die Reporter*innen-Fragen aus eurer Rolle als biblische Person!

04. Sprecht anschließend miteinander, was ihr Neues entdeckt habt und was euch an der biblischen Geschichte besonders wichtig erscheint!

Durch diese Methode entsteht ein fiktives Interview mit einer Person aus der Bibel. Fiktiv heißt, dass einiges in diesem Interview ausgedacht ist. Und genau dadurch taucht ihr tief in die Geschichte ein und könnt dabei entdecken, was diese alte biblische Geschichte mit euch selbst zu tun hat. Diese Methode knüpft gewissermaßen an die ursprünglich mündliche Überlieferung der biblischen Geschichten an, denn diese Geschichten wurden zuerst ja auch subjektiv gefärbt von Mund zu Mund weitererzählt, bevor sie aufgeschrieben wurden.

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