Wie groß ist der Unterschied zwischen Traumjob und Realität? Und wieso haben Pfadfinder*innen in der Berufswelt einen Vorteil
von Patrick Franz
Wenn ich mich daran erinnere, was ich als Kind einmal werden wollte, fallen mir ganz unterschiedliche Wünsche ein: Polizist, Feuerwehrmann, Lokführer oder rasender Reporter. Was bleibt von diesen Wünschen übrig? Seien wir mal ehrlich zu uns: Wer arbeitet in einem Beruf, den er sich schon als Kind ausgemalt hat? Ich kriege all das wieder hautnah mit, wenn ich mich mit meinem 6-jährigen Sohn unterhalte und er mir erzählt, was er später einmal werden will. Da er sich nicht entscheiden kann, denkt er darüber nach, mehrere Teilzeitjobs zu übernehmen: Arzt, Astronaut und Verkehrspolizist gleichzeitig. Da bekomme ich schon Stresspickel, wenn ich drüber nachdenke. Schlaue Menschen sagen ja immer, dass man sich einfach einen Beruf suchen muss, der einem Spaß macht. Dann fühlt es sich nicht wie Arbeit an. Dem kann ich grundsätzlich etwas abgewinnen und glaube, ich habe das auch gar nicht so schlecht für mich selbst umsetzen können. Aber kann das jede*r von sich sagen? Wenn ich mich an Abende in den Oasen auf dem letzten Bundeslager zurückerinnere und mir Menschen erzählt haben, was Sie beruflich so machen, habe ich ganz oft das Glänzen in ihren Augen gesehen.
Haben Pfadfinder*innen einen Vorteil dabei, sich in ihrem Berufsleben besonders gut orientieren zu können? Gar bestimmte Fähigkeiten mitzubringen? Ich sage ganz klar: Ja! Bei meinem letzten Bewerbungsgespräch fragte mich die mir gegenübersitzende Person, welche Erfahrungen ich im Projektmanagement mitbringen würde. Und da habe ich meine Pfadfinder-Karte ganz klar ausgespielt. Ich meine, wo sonst könnte man so viele Erfahrungen sammeln, wenn es um das Managen von Projekten geht? Ein Lager planen, eine Sippenstunde durchführen, die Finanzen im Stamm regeln. Wir sind echte Teamplayer und können das auch im Berufsleben unter Beweis stellen. Hat euch das Pfadfinder*innenleben bei eurer Berufswahl beeinflusst? In unserer neuen Podcastfolge habe ich mit ein paar Menschen aus unserem Verband gesprochen und mir ihre Berufsgeschichte erzählen lassen. Hört gerne mal rein!
… das Pfadfinden ein Vorteil im Berufsleben ist, ist so langsam kein Geheimnis mehr:
Die Tagesschau titelte: „Was Pfadfinder für die Arbeitswelt lernen
Das Berufsleben verändert sich rasant. Beschäftigte müssen sich darauf einstellen, was nicht immer leicht ist. Warum Erfahrungen bei den Pfadfindern für junge Menschen im Job hilfreich sein können.“
